USA 2011 (Our Idiot Brother) Regie: Jesse Peretz mit Paul Rudd, Elizabeth Banks, Zooey Deschanel, Emily Mortimer 90 Min. FSK o.A.
Ned (Paul Rudd) ist ein herzensguter Kerl. So gut, dass er auf einem „farmers market" bei New York einem Polizisten ein Tütchen Gras schenken will, weil der Mann in Uniform ja so gestresst ist... Damit wandert Ned nicht nur in den Knast, nach der Rückkehr schmeißt ihn auch die total alternative Superegoistin aus Beziehung und Biobauernhof raus. Schlimm ist dabei vor allem Neds herzzerreißende Trennung von seinem geliebten Hund Willy Nelson. Nach diesem Auftakt kommt der Latzhosen-Mann bei seiner netten, toleranten Familie unter. Da gibt es die Mutter, eine lesbische und zwei andere Schwestern, nur keine finanzielle Unterstützung für den schrecklich naiven Späthippie, der aussieht wie ein kleiner Bruder des Dude Lebowski. Sie werden es alle bereuen, die Schwesterlein - drei jede auf eigene Art schrille Ladies, die sich in ihrer extremen Selbstsucht ähneln. Ohne allzu viel zu tun oder zu wollen, außer nett und naiv zu sein, sprengt Ned wunderbar sanft die Leben seiner Schwestern.
Die liebevoll komische Geschichte vom Narren, der immer die Wahrheit sagt, ist zwar voll im Heute situiert, könnte aber auch Märchen oder eine Parabel sein. Ein erfrischend komisches Märchen, das keine Nebenfiguren hat und durchgängig großartig besetzt ist. Selbstverständlich begleitet von Willie Nelson-Liedern. Allerdings nimmt auch Ned Schaden, bei zweiten Mal ist es kein Versehen, dass er seinem Bewährungsoffizier von einem Joint erzählt. Die Nachricht aus dem Knast an die Familie lautet „Go, fuck yourselfs" - Ihr könnt mich mal! Dass sich nun alle plötzlich bessern und ihrem Leben eine andere Richtung geben, ist etwas zu viel des Guten. Ebenso, dass Willi Nelson am Ende auf der Hundewiese eine Dolly Parton trifft.