6.5.12

21 Jump Street (2012)

USA 2012 (21 Jump Street) Regie: Phil Lord, Chris Miller mit Jonah Hill, Channing Tatum, Brie Larson, Dave Franco, Rob Riggle, DeRay Davis, Ice Cube 109 Min.

Auf der Schule war Schmidt (Jonah Hill) der nerdige Außenseiter, Jenko (Channing Tatum) fast Prom-King - wenn die Noten besser gewesen wären. Die einstigen Gegenpole des amerikanischen Schullebens arbeiten nun bei der Polizeiausbildung zusammen, damit der pummelige Schmidt die Hürden des Hindernisparcours schafft und der dämliche Jenko die im Chemie-Unterricht. Auch mit Dienstmarke sieht dann das ungleiche Duo stark nach Police-Academy aus, wenn sie mit ihren Sirenen-bewehrten Rädern Patrouille fahren. Der Versuch, ein paar kiffende Rocker aufzumischen, gerät endgültig zur peinlichen Lachnummer. Jenko kann die Sache mit dem Rechtevorlesen nicht zu Ende bringen, weil „die im Fernsehen immer vorher schneiden"! Die Strafe folgt und damit der eigentlich Plot der in den 80ern erfolgreichen TV-Serie: Die jungen, unreifen Polizisten sollen undercover für die geheime „Jump Street"-Einheit zurück auf die High School.

Es gilt den Verteiler einer neuen Droge zu enttarnen. Ernste Sache, aber die Drogen-Effekte auf Youtube sind schon wieder sehr albern. Auf der Schule haben sich die Zeiten geändert, man trägt jetzt den Rucksack mit beiden Riemen, ganz anders als früher mit nur einem „single strap" über der Schulter. Deswegen sind in einer Welt aus ökologisch bewussten Nerds und „political" korrekten Strebern die Rollen vertauscht: Während Schmidt sogar beim Dealer Eric beliebt ist, hängt der frühere Aufreißer mit den Außenseitern rum. Zudem müssen die Trottel den Auftrag auch noch mit vertauschten Rollen durchstehen: Der Schönling ist im Chemie-Leistungskurs, der Verklemmte, der immer stottert, wenn es zum Absch(l)uss kommt, soll Theater spielen. Ein ziemlich blödes Theater dies alles...

Für wen wurde dieses Remake gemacht und gedacht? Ein lahmer Drogenfall, gestreckt mit sehr unechtem Highschool-Kram, nicht „camp" inszeniert wie „Miami Vice". Die Testgruppe von ehemaligen „Jump Street"-Fans findet es eher lahm. Kids von heute können sich zig andere Albernheiten ansehen. Ein Totalausfall - bis Johnny Depp auftritt, der mit dieser Serie zum Star wurde. Hier erschreckt die Fallhöhe zwischen guten Schauspielern und populären Schönlingen oder Ulknudeln sogar. Doch dann kommt ein extralanges Finale mit extralangen Limousinen und einer superlangen Verfolgungsjagd, die wie dieser verschachtelte Satz, den Anschein erweckt, niemals aufzuhören, was auch die billige Musik nicht überspielen kann, oder eingestreute Scherze, die nicht witzig sind, wirklich nicht. Eine Fortsetzung auf dem College wird im Abspann angedroht.