Dieser Film kann nur in Cannes laufen: Brandon Cronenberg – ja, der Sohn – zeigt in der gar nicht so futuristischen Gesellschafts-Satire „Antiviral" eine Welt, in der sich die Menschen für viel Geld mit den Krankheitsviren der Stars infizieren lassen und in exklusiven Restaurants künstlich gezüchtetes Zellfleisch ihrer Idole verspeisen. Unappetitlich? Klar, das ist ein Cronenberg und der Adams-Apfel fällt nicht weit vom Stammhalter, um im Splatter-Terminus zu bleiben. Doch „Antiviral" ist trotz einige Ekel- und Blut-Szenen vor allem eine raffinierte und stringent gestylte Gesellschafts-Bespiegelung. Held der Handlung ist ein Verkäufer für Star-Viren, der diese heimlich mit im eigenen Körper mit nach Hause schmuggelt, um sie dem Schwarzmarkt zuzuführen. Allerdings muss erst der Kopierschutz geknackt werden, auch bei den Viren gibt es Piraten! Als der Krankheits-Klauer Blut beim Superstar Hannah Geist abzapft, zieht er sich einen tödlichen Virus rein und der nur vermeintlich clevere Dieb wird im Kampf zweier Konzerne um Viren-Patente zermalmt. Originell, witzig, gut inszeniert – wir werden Brandon wohl bald auch im Wettbewerb sehen.