Jack Kerouacs "On the Road" hat Kultstatus. Als vor ein paar Jahren Walter Salles, der Regisseur, der "Die Reise des jungen Che" zu solch einem Erlebnis machte, mit Kerouac auf Tour ging, weckte das viele Erwartungen. Zudem war es ein Herzens-Projekt des Brasilianers, der er in einer Dokumentation Zeitzeugen und wichtige Leute wie Dennis Hopper über dies berühmte Buch befragte. Die Enttäuschung nach der Wettbewerbs-Präsentation von „On the Road" war deshalb umso größer.
Mit dem Text auf der Tonspur und einer Handvoll jungen Lesern, Säufern und Möchtegern-Literaten reisen wir über ein paar Jahre vom Ende der 40er bis in ein neues halbes Jahrhundert quer durch die USA. Antrieb der Ruhelosigkeit ist der vom Erzähler Sal Paradise verehrte Lebemann und Frauenverbraucher Dean Moriarty, so wie die irgendwann endende Freundschaft der beiden auch das Herz des Buches ist. Doch der Film atmet nur in wenigen Szenen die große Freiheit der Straße. Es ist als wenn sein Konzept in Zeiten von Billigflieger von vornherein aufgegeben wurde. Nur ein paar exzessive Partyszenen vermitteln die Lebenslust, die viele Leser begeisterte. Da helfen auch die guten Schauspieler von Kristen Stewart über Kirsten Dunst, Viggo Mortensen, Sam Riley bis zum Dean-Darsteller Garrett Hedlund nicht drüber weg.