USA 2010 (Secretariat) Regie: Randall Wallace mit Diane Lane, John Malkovich, Dylan Walsh 123 Min. FSK o.A.
Die Nacherzählung einer - vielleicht in den USA - bekannten „Legende" lebt kaum von der Spannung auf den Ausgang. Man kann sich informieren, dass dieses Pferd mit dem seltsamen Namen Secretariat in den Siebzigern ein paar wichtige Rennen gewonnen hat und lange konnte es ihm niemand nachmachen. Durch eine gute Besetzung und sehr sorgfältige Machart geriet diese an sich sehr konventionelle Pferde-Schinderei zum anständigen Film.
Die Hausfrau Penny Chenery (Diane Lane) kehrt Ende der Sechziger Jahre nach dem Tod ihrer Mutter zum Reiterhof der Familie zurück. Der Vater ist schon länger ein Pflegefall, die Nachbarn freuen sich wie die Geier auf den Verkauf des Gestüts. Doch Penny räumt auf der Pferde- und in der Männer-Gesellschaft der Züchter auf. Trotz hoher Schulden setzt sie alles auf ein Pferd und engagiert den eigenwilligen, launigen Trainer Lucien Laurin (John Malkovich). Penny überwindet ein Hindernis nach dem anderen, als wäre sie ein Turnier-Gaul, während ihre Familie im entfernten Denver mit einer rebellischen Tochter und einem sich vernachlässigt fühlenden Ehemann zurück bleibt. In schöner Frauen-Solidarität mit der mütterlichen Sekretärin des Hof-Betriebes gibt Penny nie auf und realisiert ihren Traum.
Diane Lane scheint perfekt für die Rolle der resoluten Penny. Als dann Malkovich mit originell karierten Klamotten ins Spiel kommt, ist klar: Die Menschen spielen hier eine wichtigere Rolle als die Pferde. Vor allem wurde „Secretariat" sehr sorgfältig inszeniert und erweist sich trotz der bei dieser Tier-Quälerei üblichen und konventionell langweiligen Renn-Szenen als ganz netter Film. Der trotzdem unsäglich pathetisch bleibt. Wenn man einen Reitstall hat, der zig Millionen wert ist, muss man nicht Hiob als Verweis auf seine schweren Prüfungen bemühen. Den echten Job hat schließlich das Pferd erledigt!