BRD, VR China 2011 (I Phone You) Regie: Dan Tang mit Jian Yiyan, Florian Lukas, David Wu 95 Min. FSK ab 6
Sie, Mens(ch)! NO KIkA diesen Film, nicht gut! Die Kritik braucht nicht immer den Stil des Werkes zu spiegeln, aber die Schleichwerbung wäre hiermit schon mal erledigt. Der seltsame und auf jeden Fall bescheidene Humor von „I Phone You" ist kaum nachahmbar. Ling (Jian Yiyan) hatte Chongqing eine Affäre mit Yu (David Wu), der am nächsten Morgen nach Berlin abreist. Als letzten Gruß schenkt er der Geliebten ein iPhone 3Gs, weiß, 16 GB. Die Kommunikation ist schwierig und nach ein paar Szenen jungem Leben in Chongqing und dreister Berlin-Werbung reist Ling Yu hinterher. Der sehr reiche und geschäftige Mann lässt seine Freundin vom Angestellten Marco (Florian Lukas) abholen und betreuen. Der kann kein Englisch und muss trotzdem vermitteln, dass Ling möglichst schnell zurückgeschickt werden soll.
Ebenso wichtig wie das Abfilmen von Brandenburger Tor, Potsdamer Platz und Berliner Dom scheint Dan Tang das Abhandeln jeder Multikulti-Gruppe zu sein, die glatt das titelgebende Product Placement vergessen lässt. Dass das Buch von Wolfgang Kohlhaase stammt, ist nie zu vermuten. Dass Marco penetrant deutsch redet, ist ebenso wenig komisch wie die große Naivität von Ling. Der Versuch, das alberne im deutschen (Beamten-) Wesen dar- und bloßzustellen, fällt wie der Rest vorhersehbar und aufgesetzt aus. Die Musik von „Smod" imitiert Mano Chao frech wie die chinesischen Apple-Kopien. Den wirklichen Gag des Telefons, das sich im Falle des Diebstahls vom Nutzer problemlos orten lässt, verschlief das Drehbuch jedoch.