USA 2011 (Diary Of A Wimpy Kid: Rodrick Rules) Regie: David Bowers mit Zachary Gordon, Devon Bostick, Rachael Harris, Robert Capron 99 Min. FSK ab 6
Punkt, Punkt, Komma, Strich - fertig ist der Weltbestseller! Mit einfachen Zeichnungen über die Leiden des Schülers Greg kreierte der Autor Jeff Kinney einen Riesenerfolg. Nun gibt es schon den zweiten Film zur Kinderbuch-Serie, die auch Erwachsene im Auge behalten sollten.
Greg Heffley (Zachary Gordon) führt das Leben eines normalen amerikanischen Siebtklässlers: Sein molliger Freund Rowley (Robert Capron) soll für ein erfolgreiches Youtube-Video vor der Kamera rumhampeln. Die Versuche, von der Mutter festgelegte Computer-Zeiten für unerlaubten Spaß zu missbrauchen, kommen immer raus. Die Schulparty auf der Skaterbahn wird dank übermäßig beschützender Mutter (Rachael Harris) und hinterhältigem Bruder Rodrick (Devon Bostick) zur öffentlichen Bloßstellung. Überhaupt Rodrick: Der von Greg bestgehasste Mensch auf dieser Erde ist auch Schuld, dass sich der Schokoriegel des kleinen Bruders, der Greg an unpassendster Stelle im Schritt klebt, beim Kirchgang vor versammelter Gemeinde offenbart. Bei einem großen Bruder, der ihn terrorisiert, und einer pädagogisch naiven Mutter, die dafür auch noch mit „Mutter-Dollars" belohnt, ist es verständlich, dass Greg Tagträume von reichen und vor allem anderen Eltern hat. Denn auch der immer zustimmender Vater ist keine Hilfe.
Mit einem frechen und wilden Inszenierungsstil überzeugt Regisseur David Bowers auch diesmal. Der Realfilm verwandelt sich immer mal wieder kurz in den simplen Cartoon „Diary of a Wimpy Kid", den Autor Jeff Kinney zuerst gezeichnet hatte. Danach kamen die fünf erfolgreichen Romane, die in Deutschland unter dem Titel „Gregs Tagebuch" erschienen. Nicht mal ein halbes Jahr nach dem ersten Kinofilm „Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt!" nun der nächste Spaß mit Zachary Gordon als super Klein-Darsteller, der so wunderbar grinsen kann, wenn seine versprochene absolute Ehrlichkeit auch die Mutter im Regen stehen lässt. Kurz: Der Horror von Schulzeit und Pubertät ist ein großer Spaß, wenn Greg all die Leiden dieser Lebensphase auf sich nimmt.
Mutter veröffentlicht ihre peinlichen pädagogischen Ideen übrigens auch noch in der lokalen Tageszeitung - ein Grund mehr für Greg, sich einfach mal grundlegend zu schämen und vor allem gegenüber der neuen Mitschülerin Holly Hills ganz schön unsichtbar zu fühlen. Doch unerwartete Hilfe kommt ausgerechnet vom großen Quälgeist Rodrick. Nachdem die beiden Brüder anlässlich einer heimlichen und herrlich ausufernden Party einmal zusammen halten mussten, verrät er Greg die besten Tricks zur cleveren Behandlung - sprich: Manipulation - der Eltern.
Nicht nur deswegen sollten und können sich Eltern diesen gelungenen Kinderfilm gut mitansehen. Denn neben einer kleinen Ladung Action und ein bisschen Gefühl beim Schulkonzert werden vor allem den ziemlich gängigen Ängsten und Sorgen dieses Alters mit sehr viel Humor ihre Schrecken genommen. Mit dieser Empfehlung endet diese pädagogische Kolumne Ihrer Lokalzeitung.