Bruno Dumont ist ein Regisseur, der extrem polarisiert, aber mit „L'humanité" 1999 den Großen Preis der Jury in Cannes gewann. „Hors Satan" (Weiche Satanas!) hieß der reißerische Titel, doch wie üblich ist bei Dumont mit einem sanften Exorzist, der ab und zu jemanden umbringt, alles anders. Der Mann lebt in den Dünen eines üblicherweise menschlich tristen Nordfrankreichs, ist seltsam mit einem immer schwarz bekleideten Mädchen befreundet und erschießt deren missbrauchenden Stiefvater. Gemeinsam betet das ungewöhnliche Paar die Schönheit dieser Landschaft an. Ein Buschbrand erlischt wundersam durch eine Mutprobe und als das Böse sich wieder in Form brutal erzwungener Sexualität meldet, tröstet eine Auferstehung. Schon in „L'humanité" schwebte der gepeinigte Kommissar über den fürchterlichsten Dingen und auch diese Märchen gegen das Grausame im Menschen berührt auf höchst eigentümliche Weise.