27.2.06
The Weather Man
USA 2005 (The Weather Man) Regie: Gore Verbinski mit Nicolas Cage, Sir Michael Caine, Hope Davis 102 Min. FSK: ab 6
Mehr Zustand als Handlung oder Drama, ließe sich "The Weather Man" als banaler Plot verkürzen: Ein regional bekannter, amerikanischer Kachelmann bekommt ein Angebot, bei der bekanntesten amerikanischen Morning Show dem ganzen Land das Wetter zu präsentieren. Doch gerade bricht sein gesamtes Leben zusammen. Trennung von der Frau, das Verhältnis zu den Kindern wird immer schwieriger, sein Vater wird mit Krebs diagnostiziert. Der "Wettermann" David Spritz (Nicolas Cage) bewegt sich hart an der Grenze zum Wahnsinn, die eigentlich beruhigenden Übungen mit Pfeil und High-Tech-Bogen entwickeln sich immer bedrohlicher, bis David von allen ängstlich beäugt mit der Waffe auf dem Rücken durch die Straßen der Stadt marschiert. In Gewaltausbrüchen entlädt sich angespannte Frustration. Der Wettermann wettert nicht nur gegen die ganze Welt, er schlägt und schießt auch um sich.
Diese meteorologische Beobachtung eines Gemütstiefs ist in der Art eher verwandt mit Atom Egoyans Scharfschützen "Der Schätzer" als anderen Filmen von Regisseur Gore Verbinski wie etwa der "Fluch der Karibik". Doch in der Charakter-Studie einer Grenzsituation und der sehr eindrucksvollen Verkörperung durch Nicolas Cage liegt der Reiz vom "Weather Man". Die Hoffnung, jetzt würde sich alles ändern, gleitet ab in Wahn. Die trübe Wetterlage - man bereitet dem todkranken Vater Robert (Michael Caine) eine Gedenkfeier zu Lebzeiten! - ist aufgelockert durch abstruse Running Gags. So wird David dauernd mit Fast Food beworfen. Vor allem um die schwierige Vater-Sohn-Kommunikation in gleich drei Generationen dreht sich die persönliche Entwicklung. Mit der letztendlichen Erkenntnis von Robert/Caine, in diesem beschissenen Leben müsse man einige Dinge einfach laufen lassen.