4.3.06

Noch einmal Ferien


USA 2006 (Last Holiday) Regie: Wayne Wang mit Queen Latifah, LL Cool J, Timothy Hutton, Gérard Depardieu 111 Min. FSK: o.A.
 
Jeden Tag leben, als sei er der letzte ... Diese manchmal etwas unpraktische Weisheit steigt immer im Kurs, wenn die Tage wirklich gezählt sind. Wie bei der Haushaltswarenverkäuferin Georgia Byrd (Queen Latifah). Gerade scheint das verklemmte Flirten mit einem Kollegen Sean Matthews (LL Cool J) endlich ans Ziel zu kommen, da stellt man einen Gehirntumor bei ihr fest. Da einer einfachen Angestellten im amerikanischen Gesundheitssystem (und bald auch in unserem?) die Operation nicht bezahlt wird, hat Georgia nur noch vier Wochen zu leben. Die will sie aber in vollen Zügen genießen, deshalb gönnt sich die bislang so sparsame Frau - sogar im Gospel-Chor ging sie sparsam mit ihrer Stimme um - ab jetzt allen Luxus von First Class im Flieger bis zum Grandhotel Pupp im Tschechischen Karlovy Vary. Vor allem ihrer Leidenschaft für gute Küche frönt sie nun ausgiebig, nimmt die Gerichte nicht nur mit dem Fotoapparat sondern ganz in sich auf.
 
Das magere Komödien-Menü bekommt als Beilage eine Verwechslungsgeschichte um eine amerikanische Delegation mit korrupten Politikern und der snobistischen Yuppie-Ikone Matthew Kragen (Timothy Hutton). Die kleine, herzliche Angestellte Georgia nimmt gleich die komplette esoterische Kurbehandlung (auf den Arm) sowie alle Gerichte des Tages auf einmal. Das begeistert Chef Didier (ein mal schlanker Gérard Depardieu), aber niemanden im Publikum.
 
Nach lockeren Auftakt gerät das Feelgood-Filmchen zuerst zum leichten Komödchen mit einer Folge von Lachnummern, dann zum Aschenputtel-Märchen mit groben Fehlern (denn irgendwann hätte Georgia das Geld für eine Operation) und schließlich gibt es unerträgliches Gesülze über das bessere Leben: "Mehr Lachen, mehr Lieben, weniger Angst haben!" Nur Hauptdarstellerin (und Sängerin) Queen Latifah zeigt, dass sie schauspielen kann und überzeugt völlig mit ihrem Charme.