20.2.06

Stay


USA 2006 (Stay) Regie: Marc Forster mit Ewan McGregor, Naomi Watts, Ryan Gosling, Janeane Garofalo, Bob Hoskins 99 Min.
 
Wahnsinn in seiner aufregendsten Form: Marc Forster ("Monster's Ball", "Wenn Träume fliegen lernen") schickt in "Stay" Ewan McGregor ("Star Wars") in ein auch optisch faszinierend verwirrendes Psycho-Labyrinth bis zur Überraschung im Stile von "The Sixth Sense". Der New Yorker Psychiater Sam Foster (Ewan McGregor) übernimmt den Fall des Kunststudenten Henry Letham (Ryan Gosling), der nach einem Unfall auf der Brooklyn Bridge sehr wirr wirkt. Dazu macht er seltsame Vorhersagen, die sich völlig unerklärlich bewahrheiten. Was die Ankündigung Henrys, er werde sich in drei Tagen, an seinem 21. Geburtstag, exakt um Mitternacht umbringen, noch erschreckender wirken lässt. Das klassische Verhältnis Doktor-Patient löst sich bald ebenso auf wie die Sicherheit Sams. Henry verschwindet und die Suche nach ihm wird zum Albtraum für Sam. Seine Freundin Lila (Naomi Watts), eine ehemalige Patientin und selbstmord-gefährdet, nennt ihn Henry. Sams blinder Freund und Schachpartner (Bob Hoskins) soll Henrys Vater sein. Begegnungen mit Henrys Bekannten wandeln sich zu Horror-Visionen. Wiederholungen häufen sich, Sam wandelt in Deja Vues und gescratchten Momente vor und zurück.
 
Dieses psychologische Verwirrspiel ist vor allem ästhetisch reizvoll, mit einer sorgfältigen Strukturierung des Raums, der Hintergründe bei Kunstausstellungen oder im Aquarium. Spiegel oder Arrangements mit Schachfiguren korrespondieren mit verwirrenden Konstruktionen aus Glas und Stahl im Stile von Escher (Kamera: Roberto Schaefer). Atemberaubend rasante Übergänge zwischen den Szenen treiben die Handlung voran, allein das Sounddesign kann einen schon wahnsinnig machen. Bis zur finalen Auflösung, bis zum schon zunehmend befürchteten Platzen einer inhaltlich recht leeren Blase (Drehbuch: David Benioff). "Stay" hat den Überraschungseffekt von "Sixth Sense", "Signs" und "The Village" von M. Night Shyamalan. Nur ist das leider nicht mehr wirklich überraschend.