5.2.06

Zurück nach Dalarna


Schweden 2004 (Masjävlar) Regie: Maria Blom mit Sofia Helin, Kajsa Ernst, Ann Petrén, Lars G. Aronsson, Barbro Enberg 98 Min.
 
Zwei Welten, zwei Entwicklungszustände: Das alte Heimatdorf auf dem Land, wo alles wie immer ist und sich auch nie ändern wird. Dann die Großstadt Stockholm, in der man alles kann, scheinbar auch einsam sein. Unsere junge Heldin Mia (Sofia Helin) kann sich nicht entscheiden - der Film ebenso wenig.
 
Zum 70. Geburtstag des Vaters kehrt die bei Ericsson beruflich erfolgreiche Mia "Zurück nach Dalarna", dort wo man Stockholmer als Marsmenschen ansieht. Dass sich Mia entsprechend fremd fühlt wird auch direkt klar, da hilft erst später der Alkohol drüber weg. Erst lernt man die beiden älteren Schwestern kennen, amüsiert sich über Peinlichkeiten und seltsame Typen. Dann muss Mia all den mitleidigen Dorf-Naiven erklären, weshalb sie keine Kinder hat. Erst später kommt ihre Schwangerschaft heraus, wie vieles andere, was die Figuren mit sich rumschleppen. Abrechnungen, kleine Geheimnisse, Dramen, Krankheiten und eine Portion schwarzer Humor. Denn der Festtag ist tragisch belastet: Vor ein paar Jahren erschoss sich ein Dörfler. Und sein Sohn sieht auch nicht sehr glücklich aus ...
 
Diese Rückkehr mag vielleicht stimmig und gut gespielt sein (leider weniger gut synchronisiert), aber originell oder bemerkenswert ist das schwedische "Fest" nicht. Der Konflikt zwischen Heim und Unabhängigkeit begleitet Menschen wohl, seit sie anfingen, in Städte zu ziehen. So ist "Zurück nach Dalarna" keineswegs der erste Film zu "Familienfesten und anderen Schwierigkeiten" oder - besser und dänisch - zum "Fest". Man erwartet ein paar neue Erkenntnisse oder einen originellen Ansatz, ein Weiterdenken vielleicht. Aber der Film ist wie das alte Dorf Heimat: Man fühlt sich wohl und will gleichzeitig ganz schnell weg.