22.2.11

Meine erfundene Frau

 

USA 2011 (Just Go With It) Regie: Dennis Dugan mit Adam Sandler, Jennifer Aniston, Nick Swardson , Brooklyn Decker 116 Min.

 

Danny Maccabee (Adam Sandler) ist als Schönheits-Chirurg in Los Angeles Spezialist für die Oberfläche und Oberflächliches. Mit einem falschen Ehering und der erfundenen Geschichte seiner verpfuschten Ehe schleppt er reihenweise Frauen für eine Nacht ab. Der Ring, sie alle sie rumzukriegen, ist auch eine Versicherung, dass nicht mehr draus wird. Dann kommt Palmer Dodge (Brooklyn Decker), die Frau, die nach einer Nacht am Strand ganz sicher die richtige sein soll. Die Romantik zwischen den beiden funktioniert wie der ganze Film - gar nicht.

 

Als Palmer den unbenutzten Ring findet, windet Danny sich mit einer noch bescheuerteren Lüge heraus - nun muss er eine Ehe im Endstadium vortäuschen. Hilfreich auch dabei ist seine Sprechstunden-Hilfe Katherine Murphy (Jennifer Aniston), die sich frisch eingekleidet und extrem affektiert als Noch-Ehefrau aufspielt. Sie übertreibt ihre Rolle so sehr, dass auch noch zwei Kinder in das Spiel mit gezinkten Heiratsurkunden einbezogen werden. Ins Gepäck einer Kennenlern-Reise nach Hawaii kommt zudem der peinliche Freund Eddie (Nick Swardson), der einen Deutsch-Amerikaner faselt.

 

Selbstverständlich ist Jennifer Aniston als Sprechstundenhilfe Katherine Murphy die eigentlich Richtige für Danny. Der Film schwenkt völlig unauffällig seine Aufmerksamkeit von einem schauspielerischen Niemand (Decker) zu einer schauspielerischen Null mit TV-Star-Status (Aniston). Mit der klassischen Shopping-Montage des Büro-Mäuschens, das mit Hilfe von nur ein paar Tausend Dollar an Accessoires attraktiv wird. Ein äußerst raffinierter Schwenk - für ein Kindergarten-Publikum.

 

Dies arg verbogene Gerüst aus „Die Kaktusblüte" mit Walter Matthau und Ingrid Bergman wird von Sandlers Standard-Regisseur Dennis Dugan mit typisch Infantilem aufgepeppt: Der Ulk einer Frau, deren Augenbraue nach verpfuschter Schönheits-OP mit dem Haaransatz konkurriert. Dann ein paar Scherze um eine Penisverlängerung und überhaupt das Wartezimmer voller Monstrositäten aus der Ärztefehler-Abteilung der Schönheits-Chirurgen. Oder eine rabiate Schaf-Wiederbelebung - haha!

 

Adam Sandler kann gut rumalbern und sogar schauspielern. Auch wenn viel von seinem Talent in der Synchronisation flachfällt. Seine Partnerin - der Name glitt an der glatten Oberfläche ab - wirkt wie ein dreidimensionaler Werbeaufsteller in Blond für die Pubertierenden-Zielgruppe. Nicole Kidman begab sich für einen Dreh in Hawaii auf das Niveau der anderen Blondchen und ist lustig, weil sie ein paar Häschen-Zähne angeklebt bekam. Alle zusammen schaffen es tatsächlich, Jennifer Aniston so witzig wie noch nie in ihrer verzweifelten Leinwandkarriere aussehen zu lassen. Wobei dieser Minimal-Gewinn tragisch mit der totalen Peinlichkeit von Kidman bezahlt werden muss. Erwähnenswert sind noch die Werbeeinblendungen für einen Touri-Bunker auf Hawaii und auch die Musik betätigt sich kräftig an der Angleichung auf das kleinste gemeinsame Niveau. Die „Mash-Ups" aus zwei bekannten Stücken zu einem, passt perfekt zu diesem Mischmasch aus bekannten Versatzstücken zu irgendwas neuem Unnötigen.