BRD 2010 Regie: Ali Samadi Ahadi mit Pegah Ferydoni , Navid Akhavan 82 Min.
Selten kam ein Film zeitlich perfekter in die Kinos: Ein paar Tage nach dem Berlinale-Erfolg des iranischen Films „Nader And Simin, A Separation" von Asghar Farhadi dokumentiert „The Green Wave" erschütternd und künstlerisch sehr gelungen die Grüne Revolution Irans, die Mutter all der Aufstände, die jetzt Nordafrika und Arabische Emirate in Unruhe stürzen.
„The Green Wave" lässt chronologisch noch einmal die Ereignisse vor und nach der Präsidentenwahl vom 12. Juni 2009 ablaufen. In den authentischen Stellungnahmen von Menschen, die bei der Grünen Revolution dabei waren, lebt noch einmal all die Leidenschaft und Hoffnung auf, die große Teile des iranischen Volkes bewegte. Doch in Originalaufnahmen von brutal niedergeschlagenen Protesten stirbt auch der Traum einer freieren Gesellschaft. Um Stellungnahmen von Krankenschwestern und Folteropfern zu anonymisieren sowie deren schreckliche Erlebnisse darzustellen, fügte Regisseur und Autor Ali Samadi Ahadi kunstvolle Animationen (vom Künstler Ali Reza Darvish) ein. Ein Verfahren, dass auch in „Waltz With Bashir" verfremdend und verstärkend wirkte.
Wie Bahman Ghobadis „Persische Katzen" und Hana Makhmalbafs „Green Days" ist auch „The Green Wave" ein stark berührender Film zum Traum eines anderen Irans. Der aus dem Iran stammende und seit seinem 12. Lebensjahr in Deutschland lebende Regisseur Ali Samadi Ahadi hatte vorher mit der Komödie „Salami Aleikum" (2008) und dem Dokumentarfilm „Lost Children - Verlorene Kinder" (2005) sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht.