22.2.11

Jack in Love

USA 2010 (Jack Goes Boating) Regie: Philip Seymour Hoffman mit Philip Seymour Hoffman, Amy Ryan, John Ortiz, Daphne Rubin-Vega 91 Min. FSK ab 12

Indem er den Broadway-Hit „Jack Goes Boating" (von Bob Glaudini) in seinem Regiedebüt mit fast der kompletten Besetzung auf die Leinwand brachte, gelang Philip Seymour Hoffman eine Komödie, wie sie Woody Allen in seinen ruhigsten Momenten machen würde: Jack (Philip Seymour Hoffman) und Connie (Amy Ryan) haben sich bei einer Single-Zusammenführung kennengelernt. Die erste Begegnung ist eine komplette medizinische Fallstudie auf ihrer Seite. Bei ihm meist Schweigen. Beide sind nicht sehr kommunikativ, dazu ziemlich unsicher. Ein Küsschen auf die Wange zum Abschied lässt ihn auf mehr hoffen, aber man wartet auf den Sommer. Dann könnte man ja mal Boot fahren. Jack stimmt mitten im New Yorker Winter zu, dabei hat er Angst vor dem Wasser. Später wird er ein gemeinsames Essen vorschlagen, sie meint, er wolle für sie kochen und ist völlig gerührt. Nun muss Jack nicht nur Schwimmen, sondern auch noch Kochen lernen.

Jack trägt seine Strickmütze sogar beim Essen, nur beim Schwimmunterricht wird sie durch die Bademütze ersetzt. Er lebt fast schon autistisch in seiner kleinen Welt, bekommt zwar mit, wie sich die Beziehung der aufopferungsvollen Freunde auflöst, hilft ihnen aber nicht.

„Jack in Love" - wer hat sich bloß wieder diesen Titel aus dem müden Hirn gedrückt? - ist ein toll gespieltes Stück mit mehr Stimmung als Handlung. Allen voran erfreut Philip Seymour Hoffman, dem man immer gerne zuschaut, auch wenn er wie hier das erste Mal gleich gekonnt Regie führt. Doch man merkt dem bis auf schöne Visionen Jacks recht statischen „Jack in Love" doch die Herkunft von der Bühne an. Es bleiben ein paar wunderschöne Lieder, einige schräge Situatiionen und berührende Momente der Empfindsamkeit, die nichts von der verlogenen Perfektion einer Bigger-than-life-Romantik aus Hollywood-Filmen hat.