1.2.11
Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft
Frankreich 2010 (Solutions locales pour un désordre global) Regie: Coline Serreau 113 Min. FSK: o.A.
Du bist, was du isst. Dieser Banalität nehmen sich immer wieder auch bekannte Künstler an, die dann nicht mehr berühmte Autoren wie Jonathan Safran Foer („Alles ist erleuchtet“), deutsche (Doris Dörrie, „How to Cook Your Life“) oder französische Komödien-Regisseurinnen sind, wie die berühmte Coline Serreau („Drei Männer und ein Baby“, „Saint Jacques... Pilgern auf Französisch“). Sie sind dann Menschen, die sich Gedanken über die eigene Nahrung machen und das mit ihrem hervorragenden Handwerk umsetzen. Serreau kehrt mit „ Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ zu ihren Wurzeln als Dokumentaristin zurück.
Ihre „Anleitung“ beginnt mit dem 1. Weltkrieg, der nicht nur Millionen Bauern tötete und Land vernichtete, sondern mit der chemischen Kriegsführung auch die Grundlage für eine von Agro-Chemie beherrschte Landwirtschaft bildete. Wir erfahren, dass Landwirtschaft früher weiblich war und heute männlich kontrolliert wird. Von einer hohen Selbstmordrate unter Bauern, die in Indien hunderttausend Opfer gefordert hat. Eine der vielen interviewten Aktivisten nennt es Selbstmord-Landwirtschaft. Der engagierten Analyse folgen detaillierte Beispiele andere Wege: Selbstverwaltete Betriebe überall auf der Welt, die traditionell arbeiten, auf Chemie verzichten, sich ihre Rechte wieder erkämpften.
Die „ Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ ähnelt bei allem Engagement der Regisseurin eher einem sehr informativen Handbuch als einem bewegenden Film. Damit wirkt er anders, nicht so frontal emotional oder schockend wie beispielsweise „Unser täglich Brot“. Doch all diese Menschen, die einen anderen Weg suchen, erweitern das Verständnis der Möglichkeiten und machen Hoffnung.