11.8.10

Mademoiselle Chambon


Frankreich 2009 (Mademoiselle Chambon) Regie: Stéphane Brizé mit Vincent Lindon, Sandrine Kiberlain 101 Min. FSK: o.A.

Nachdem er seinen Job in der Grundschul-Klasse des Sohnes vorstellte, bittet die neue Lehrerin Veronique Chambon (Sandrine Kiberlain) den Handwerker Jean (Vincent Lindon), bei sich ein Fenster auszuwechseln. Der verheiratete Familienvater, ein handfester Mann, nimmt den Job an und wird von der etwas vergeistigten Lehrerin, die sich eher unpraktisch in der Welt der Dinge bewegt, mit großen Augen bestaunt. Jean und Mademoiselle Chambon schauen sich auffällig lange nicht in die Augen, gerade in dieser ganz natürlich langsamen Annäherung, in der Zurückhaltung, ist der stille Liebesfilm sehr schön und spannend. Dazu mit Sandrine Kiberlain, die auch als französischer Schauspielstar fragil und unscheinbar wirkt, und einem wortkargen Vincent Lindon hervorragend besetzt.

Regiseur Stéphane Brizé, der mit dem reizvollen Tango-Film „Man muss mich nicht lieben“ 2005 auffiel, konzentriert sich im Außergewöhnlichen einer Affäre auf die gewöhnlichen Regungen einfacher Menschen. „Mademoiselle Chambon“ zeigt ein stilles Drama in leisen Tönen. Dabei spielt wieder die Musik eine große Rolle, letztlich ist es das Violinenstück „Valse Triste“ des Franz von Vecsey, das Jean und Veronique zusammenbringt.