Österreich 2012 (Harodim - Look closer) Regie: Paul Finelli 95 Min. FSK ab 16
Das Regie-Debüt des Drehbuchautoren Paul Finelli quält als nicht sehr lebendiges Rededuell. Ein Kammerspiel von Entführer und Gefangenem um Rache für 9/11 zwingt einem fast laienhaftes Schauspiel auf, das ebenso nervt, wie die eingestreuten Bildblitze, die meist nur verdoppeln, was schon gesagt wird. Dass es um die Anschläge gegen das World Trade Center geht, zeigte schon der Vorspann. Nach 15 Minuten wird auch der im Gesicht konstant ausgestellte Grimm des Entführers, eines Ex-Soldaten, erklärt: „Sie haben meinen Vater ermordet." Der Gefangene mit dem arabischen Akzent soll Bin Laden im Anzug und ohne Bart sein. Er hat eine Geschichte parat, seine Biographie, dazu eine der vielen Verschwörungstheorien um die Anschläge. Der Film kommentiert sich noch einem langen Monolog selbst: „Absurdeste Scheiße, die ich je gehört habe!" „Nicht subtil" ist die wichtigste Eigenschaft dieses Films - weder Schauspiel, noch Montage, Dialog oder Inhalt können auf den Holzhammer verzichten. So was darf sich an Filmhochschulen zur Diskussion stellen, aber es sollte nicht für gutes Geld ins Kino kommen. Ach ja, Peter Fonda ist als Vater, der doch noch lebt, nicht besser als der Rest.