27.11.12

Die Hüter des Lichts

USA 2012 (Rise of the Guardians) Regie: Peter Ramsey 90 Min.

Mit viel (Werbe-) Aufwand drängen vier fantastische Gestalten auf die Kinoleinwand, die man in solcher Kombination nicht erwartet: Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee und Sandmann müssen die Kindheit der Erde retten. Ausgerechnet Jack Frost, ein verspielter Einzelgänger, soll dabei Helfer und neuer Hüter des Lichts sein. Er ist der rebellische Teenager, der sich mit seiner Rolle, der Vergangenheit und der Vaterfigur aussöhnen muss.

„Die Hüter des Lichts" leiden einerseits unter ihrer gänzlich unoriginellen Idee und Konstruktion: Erzählerisch steckt hier etwas „Unendliche Geschichte", viel „Monsters Inc." sowie der Warp-Antrieb in Form einer Glaskugel drin. Komische kleine Zwerge und die Kolibri-Elfen der Zahnfee sind für den Sidekick-Humor da. Der dunkle - aus dem Horrorgenre stammende - Boogie-Man will endlich wieder mehr Macht haben und untergräbt mit seinen Alpträumen die Glückseligkeit der Kinder. Die ungewöhnlichen, aufeinander eifersüchtigen Verbündeten müssen nun den Glauben der Kinder an sie wiedergewinnen. Der Böse hat dabei sehr viel von Habumar aus dem poetischeren „Sandmännchen", dabei ist der Film so ganz anders: In jeder Haltung, in dem Herumfliegen wie Superman und in der musikalischen Begleitung ein Superhelden-Film.

Zudem werden die digitalen Animations-Möglichkeiten so übermäßig ausgespielt, dass Fantasie hier eher technisch wirkt. Die „Kamera" ist immer in Bewegung, immer auf der Suche nach dem nächsten Gag oder eindrucksvollen Blickwinkel. Auch weil es immer wieder auf steinzeitliche Prügeleien herausläuft, sieht „Hüter des Lichts" mehr aus wie eine der Marvel-Produktionen als wie eine fantasievolle Weihnachtsgeschichte. Da gibt es viele bessere Alternativen zum Licht dieser aufgeblasenen 20 Watt-Funzel.