25.8.08
Mensch, Dave!
USA 2008 (Meet Dave) Regie: Brian Robbins mit Eddie Murphy, Gabrielle Union, Ed Helms, , Austyn Lind Myers 91 Min. FSK: ab 6
Es ist eine Routine, wie sie wohl auf allen Komödianten-Schulen zum Pflichtprogramm gehört: Der wahnsinnig komische Schauspieler stakst furchtbar ungelenk über den Bürgersteig, erschreckt bestaunt von den ausweichenden Bürgern. So machte es Steve Martin als der „Mann mit zwei Gehirnen“. Oder Jim Carrey als „Dummschätzer“ mit einer guten und einer Anwalts-Seite. Oder postmodern auf die Spitze getrieben in den Silly Walks der Monty Pythons. Und nun also auch noch mal von Eddie Murphy, einst komischer Komiker, sogar bissiger Stand Up-Comedian in „Saturday Night Live“. Aber wir müssen ja alle unseren Swimming Pool finanzieren, deshalb verstehen wir, dass Eddie noch so eine seichte, dümmliche Komödie hinlegt. Als außerirdisches Raumschiff stakst er also ungelenk durch New York, wobei in der Schaltzentrale - wie witzig - ein winziger Murphy zusammen mit seiner Besatzung das Kommando hat. Das Ganze läuft im inneren Schaltwerk ab wie der uralte Otto-Sketch „Großhirn an Kleinhirn“.
Außen sucht das Raumschiff in Menschengestalt, das sich nach Überwindung erster Sprechprobleme Dave Ming Chang nennt, nach einem kleinen Meteor, der das Salz aus den Weltmeeren saugen und so das Überleben des Heimatplaneten retten soll. Behilflich sind Dave dabei der junge Josh mit seiner alleinerziehenden Mutter Gina Morrison (Elizabeth Banks). Parallel zur Annäherung des maskulinen Raumschiffs an Gina lernen dessen Insassen schnell und halbwegs komisch von den Menschen. In der Schaltzentrale funkt es zwischen Kapitän und seinem weiblichen Offizier.
Das UFO-Team lässt sich von Google soufflieren und hat seine anthroposophischen Kenntnisse aus Spielfilmen wie „What a wonderful life“ oder der TV-Serie „Paradise Island“. Auch der Film „Mensch, Dave!“ bedient sich aus der Retorte der Filmgeschichte, recycelt mühsam Gags, lahm und langsam aufgebaut. In der Abteilung Fäkalhumor darf Dave tatsächlich „Geld scheißen“, urkomisch soll sein, wie er die Nase als Bleistift-Spitzer benutzt. Die Gag-Schreiber landen nur wenige Treffer, etwa wenn Dave ungerührt Achterbahn fährt, während es die kleinen Aliens in seinem Kopf heftigst in die Ecken schmeißt. Dazu gibt es eine kleine Episode von „Honey, ich hab die Hauptdarsteller geschrumpft“ und - ebenso unoriginell - eine Bee Gees-Parodie. Während die Dave-Brücke völlig unparodiert Enterprise zitiert, dachte man schon beim anfänglichen Staksen an den ungemein bösartigen Alien aus „Men in Black“, die Science Fiction-Komödie, bei der alles funktioniert, was hier gemäß Murphys Gesetz schief geht.
Auch das Drehbuch liefert eine Bruchlandung: Die Aliens erkennen schließlich das Gute im Menschen - ohne dass daran jemals gezweifelt wurde! Und während man lachen soll, weil die kleinen Kerle die großen Menschen imitieren, gab sich das Drehbuch kaum Mühe, sie vorher andersartig zu gestalten. Vielleicht sollte „Pluto Nash“ doch nicht der einzige galaktische Flop für Eddie Murphy gewesen sein.