18.8.08
Chanson der Liebe
Frankreich 2007 (Les Chansons d'amour) Regie: Christophe Honoré mit Louis Garrel, Ludivine Sagnier, Chiara Mastroianni, Clotilde Hesme, Grégoire Leprince-Ringuet 92 Min. FSK ab 6
Lieber Regisseur, lieber Christophe Honoré! Ich liebe es, wenn das Chanson oder der Song aus in den alltäglichsten Situationen heiterem Himmel einsetzen. Also: "Die Regenschirme von Cherbourg", "Lola" und anderes von Jacques Demy. "Singing Detective" und anderes von Dennis Potter. „Singing in the Rain“ und alles von Gene Kelly. Ja, auch und besonders "Dancer in the Dark", denn richtig flüchtig wird der Eskapismus wenn "My Favorite Things" gesungen wird!
Doch hier, bei dieser durchaus interessanten Geschichte über Liebe, Tod und Trauer wird nicht wirklich gesungen, es wird redselig geträllert - und das wollen wir nicht hören, wirklich nicht. Auch wenn, wie gesagt, der Film durchaus seine interessanten Ecken und Kanten hatte, Frau Mastroianni mitspielte und ab und zu überraschte: Eigentlich reizvoll, wie Ismaël und Julie sich lieben, und sie die schöne Alice zur „Ménage à trois“ ins gemeinsame Bett holt. Doch dann entreißt der Film Ismaël die Partnerin Julie. Ismaël vergräbt und versteckt sich. Der nervig verliebte Erwann bietet ihm anfangs nur eine Schlafgelegenheit, doch in seiner Verlorenheit lässt sich Ismaël auch auf diese Beziehung ein. Dies wird nicht die letzte Überraschung des offenen Films sein.
Wie gesagt, klingt ganz reizvoll, wird von guten Leuten wie Ludivine Sagnier, Chiara Mastroianni und Louis Garrel („Die Träumer“) schön gespielt. Aber dieses Gesinge, nein das geht gar nicht. Da wollte jemand wohl so leicht wie Truffaut sein, blieb aber oberflächlich. Und die Liedchen erklären alles noch einmal - wie langweilig!