14.2.22

Uncharted


USA 2021, Regie: Ruben Fleischer, mit Tom Holland, Mark Wahlberg, Sophia Ali, Antonio Banderas, 116 Min., FSK: ab 12

Der „junge Indiana Jones" – einst Sean Patrick Flanery - hat einiges an Muskelmasse aufgebaut für diese neue Episode einer archäologischen Schnitzeljagd. Tatsächlich könnte man das Abenteuer-Filmchen „Uncharted" problemlos umtiteln. Tom Holland („Spider-Man: No Way Home") sucht als junger Barkeeper und Betrüger Nathan Drake einen sagenhaften Goldschatz und seinen verschollenen Bruder. Um die uralte Story, deren Drehbuch wahrscheinlich einst von Columbus entdeckt wurde, aufzufrischen, bekommt Nathan einen älteren „Buddy" zugeschanzt. Der erfahrene Schatzsucher Victor „Sully" Sullivan (Mark Wahlberg) engagiert den Junior zuerst für einen dreisten Raub, dann für die Weltreise auf den Spuren des milliardenschweren Goldes von Weltumsegler Ferdinand Magellan. Selbstverständlich ziert sich der Junge erst ein wenig, aber die Sehnsucht nach dem Bruder gewinnt die Oberhand. Dessen Postkarten von überall auf der Welt sind mehr als Lebenszeichen. Fortan kebbeln, scherzen und schlagen sich Drake und „Sully" durch sehr vorhersehbare Handlung. Ein Barcelona-Sightseeing nimmt die meiste Spielzeit ein.

Wie die Kunstgeschichte(n) von Tom Hanks' Prof. Robert Langdon („The Da Vinci Code – Sakrileg", „Illuminati", „Inferno") baut auch „Uncharted" auf eine - hier archäologisch – wissensreiche Schnitzeljagd mit zwei antiken Kreuzen als Universalschlüssel. Gerade mal zweieinhalb spektakuläre Szenen vom enttäuschenden Regisseur Ruben Fleischer („Venom" 2018, „Zombieland" 2009) müssen dabei ausreichen, um das Abenteuer-Einerlei vom Niveau einer Fernsehserie abzuheben. Ein atemberaubender „Hindernislauf" Drakes um aus einem Flugzeug fallende Transportkisten samt „Abflug" eines Mercedes-Benz SL 300. Und auch das Finale hebt ab: Es ist das übliche Hauen und Stechen, aber diesmal auf fliegenden, 500 Jahre alten Fregatten.

Man sieht „Uncharted" zumindest nicht an, dass es die Verfilmung eines PlayStation-Spiels ist und die Vorgeschichte der Spielereihe erzählt. Was man ihm ansieht, ist das müde Bemühen, nur die minimalen Erwartungen des Publikums zu erfüllen. Sowie mit einem aufgepumpten Publikumsliebling Tom Holland aufzuhübschen.