21.2.22

Trübe Wolken


Deutschland 2021, Regie: Christian Schäfer, mit Jonas Holdenrieder, Devid Striesow, Valerie Stoll, 103 Min., FSK: ab 12

Der 17-jährige Paul (Jonas Holdenrieder) sucht etwas, weiß aber nicht was, vielleicht nur Orientierung. Er ist der stille, der unscheinbare Schüler, noch deutlicher in den Schatten gestellt durch den grellen und übergriffigen Max (Max Schimmelpfennig). Trotzdem interessieren sich Leute für Paul: Im Theaterkurs die interessante Dala (Valerie Stoll), ein pädophiler Sportlehrer macht ihn an, der reizvolle neue Mitschüler scherzt unter der Dusche und der kunstsinnige Lehrer Bulwer (Devid Striesow) lädt Paul zu sich ein. Die übliche unbestimmte Schwebe solcher Coming of Age-Filme gewinnt an Spannung durch einen lebensgefährlichen Steinwurf auf Bulwers Auto und durch das Verschwinden des Jungen aus der Dusche.

Teenager sind im Film gerne mal Monster, egal ob „Der junge Törless" von Volker Schlöndorff (nach Musil), ob „Donnie Darko" oder der kleine Killer aus Wolfgang Beckers „Schmetterlinge".

Auch Paul soll als unheimlicher Typ inszeniert werden, der staunend auf seltsame Menschen in seiner Umgebung schaut. Das gelingt dem deutschen Fernsehfilm übers Erwachsenwerden mit ein paar guten Schauspielleistungen, vor allem durch Striesow.