USA 2019, Regie: Kelly Reichardt, mit John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, 122 Min., FSK: ab 6, MUBI, Amazon Prime
Der Neo-Western „First Cow" von der unter Cineasten hoch geschätzten Regisseurin Kelly Reichardt ist bei der Kinoauswertung untergegangen, obwohl er auf einigen Listen als bester Film des Jahres auftauchte: Um 1820 trifft ein wortkarger Einzelgänger im Westen Oregons auf einen chinesischen Einwanderer, der ebenfalls sein Glück sucht. „Cookie" träumt von einem Restaurant für seine Kochkünste. Zufällig werden seine Kekse zum Hit im lausigen Western-Kaff. Das Problem dabei, Cookie holt sich die Milch dafür heimlich nachts bei der einzigen Kuh der Gegend. Und die gehört einem wohlhabenden und gefährlichen Landbesitzer.
„First Cow" ist eine kleine Geschichte mit viel Hintergrund. Wenn dreckige und zerlumpte Pioniere durch dichte Urwälder streifen, hat das nichts Heldenhaftes oder Glorreiches. Reichardt („Night Moves", „Meek's Cutoff", „Wendy and Lucy") zeigt wieder ruhig Naturverbundenheit und deutlich eine frühe Multikulti-Gesellschaft.