Norwegen 2010 (Knerten gifter seg) Regie: Martin Lund mit Adrian Grønnevik Smith, Pernille Sørensen, Jan Gunnar Røise, Petrus A. Christensen 81 Min.
Nach den Eingewöhnungsproblemen des kleinen Lillebror und seiner Familie im kleinen Dorf dreht sich diesmal alles um einen Fahrradunfall der Mutter und der detektivischen Aufklärungsarbeit. Mit Hilfe seines Gefährten Knerten - fantasielose Menschen meinen, das sei einfach ein Ast - findet Lillebror am Unfallort ein Stück zerstörten Blinker. Die vermutete Verschwörung gegen alle Radfahrer wird wahrscheinlich vom Bus-Chauffeur angeführt, der fährt wie eine Ramm-Sau. Und auch noch Mundharmonika spielt wie Charles Bronson einmal im Wilden Westen. Auch Karsten, der neue Junge im Ort, wird mit Western-Musik eingeführt und ist direkt verdächtig. Denn während Lillebror es sich kaum traut, mit dem Fahrrad zu fahren, setzt sich Karsten einfach ans Lenkrad eines Autos.
Der zweite Kinder-Film nach der Buchvorlage von Anne-Cath Vestly (in Norwegen sind beide ein riesiger Erfolg) bietet nicht nur den Spaß von zwei Perspektiven, in denen Knerten einmal nur ein Stück Holz und dann eine lebendige Figur ist. Passend zur königlichen Hochzeit im Fernsehen, lernt Knerten den Birkenzweig Karoline kennen. Die Liebesgeschichte zwischen den zwei Zweigen ist auch ein doppelter Identifikations-Boden für die kleinen Zuschauer. „Knerten traut sich" wurde sehr sorgfältig und liebevoll auf eine Weise inszeniert, die Kinder ernst nimmt und nicht unterfordert. Das Drehbuch wurde von Birgitte Bratseth ganz toll geschrieben, witzig, spannend und sympathisch. Nebenbei gibt es noch ernste Themen wie Fahrerflucht und Schuld sowie für den absurden Spaß eine herrlich verrückte Automechanikerin.