9.5.06

Asterix und die Wikinger


Frankreich, Dänemark 2006 (Astérix et les Vikings) Regie: Stefan Fjeldmark, Jesper Møller 79 Min. FSK: ab 6
 
Das größte Werk der französischen Literaturgeschichte wird im flotten Wechsel mal als Animation und dann auch als Realfilm ins Kino gebracht. "Asterix und die Wikinger" ist der achte Zeichentrickfilm nach den Comicheften von René Goscinny und Albert Uderzo. Dabei hat man das Gefühl, in dem gallischen Dorf ist seit "Asterix, der Gallier" vor fast vierzig Jahren die Zeit tricktechnisch stehen geblieben.
 
Grautvornix, ein Neffe von Majestix und verweichlichter Jugendlicher aus Paris, kommt zur Weiterbildung in das Dorf der widerspenstigen Gallier. Asterix und Obelix nehmen das Mannwerdungs-Training für den verweichlichten Teenager aus der Stadt in die rauen Hände, zu den "rocky-gen" Klängen von "Eye of the Tiger". Doch Grautvornix ist Vegetarier, verachtet Gewalt, selbst unter Einfluss des Zaubertranks ist nix mit ihm anzufangen.
 
Dann kommen auch die furchtlosen Wikinger auf Besuch. Sie wollen die Angst kennen lernen, da diese angeblich Flügel verleiht, wie sie immer wieder in den verlassen Dörfern erfahren, die sie überfallen. Dazu sind sie jedoch bei den Galliern an der falschen Adresse, denn die haben bekanntlich nur Angst davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Aber Grautvornix ist ein richtiger Angsthase und wird deshalb in den eisigen Norden entführt - Industriespionage im Jahre 50 unserer Zeitrechnung.
 
Die gleichnamige Verfilmung des Comic "Asterix und die Wikinger" ist deutlich ein Film von gestern. Klassisch animiert, zeichnerisch recht sparsam in den Hintergründen, bleibt der "Asterix" seiner Vorlage wenigstens im Bild treu. Es ist erstaunlich, dass fast 80 Minuten Film weniger Spaß und Gags bringen als 36 Seiten Comic!
 
Die Originalstory erfuhr ein paar Ergänzungen: So hat der Wikingerhäuptling, der wie "Hägar, der Schreckliche" unter der Fuchtel seiner Frau steht, eine rebellische Tochter Abba, die gleiche Kriegs- und Plünderungsrechte wie die Männer einfordert. Der Teenager Grautvornix tanzt einen "modernen" Tanz aus den Siebzigern (des letzten Jahrhunderts) und ihn begleitet eine Brieftaube namens SMSix. Damit hört der Spaß der unnötigen Verfilmung auch schon auf.