USA 2013 (Machete 2: Machete Kills) Regie: Robert Rodriguez mit Danny Trejo, Michelle Rodriguez, Sofía Vergara, Amber Heard 107 Min. FSK: ab 16
Dummheit stirbt nicht aus, sagt man. Das passt zu Machete, der scheinbar unsterblich ist. Denn dies ist der dümmste und brutalste Film seit langem. Oder um es respektvoll zu sagen: Robert Rodriguez („Desperado" 1995, „From Dusk Till Dawn" 1995, „El Mariachi" 1992) lässt irgendeine bescheuerte Tequila-Laune mit beschränkter Sorgfalt und vielen albernen Gastauftritten auf das Publikum los. Erneut fällt einer seiner Fortsetzungen erschreckend schwach aus - siehe „Spy Kids".
Wenn ein Nebendarsteller aus ein paar B-Pictures wie Danny Trejo eine Hauptrolle und sogar den Filmtitel bekommt, ist dies ein Runterbuchstabieren auf Dschungelcamp-Niveau. Leute wie Robert Rodriguez oder Quentin Tarantino wollen immer wieder mal irgendeiner vergangenen Zeit kleiner, dreckiger Filme eine Ehre erweisen und machen aufwändige, teure und überzogene dreckige Filme. Was nicht funktioniert. Genauso wenig wie ein Held, der nicht tot zu kriegen ist. Langweilig! Nur die Freigabe ab 16 ist ein guter Witz!
Nun also killt Danny Trejo noch einmal als mexikanischer Massenmörder Machete: Beauftragt vom US-Präsidenten, der selten vertrauenswürdiger besetzt war - Charly Sheen tritt unter seinen Geburtsnamen Carlos Estevez auf. Denn der schizophrener Rebell und Kartell-Boss Mendez (Demián Bichir) ist nicht nur selbst eine tickende Zeitbombe, er droht auch, mit einer Atombombe Washington zu zerstören. Behilflich ist dem ebenso wortkargen wie ausdrucksarmen Machete eine Schönheitskönig (Amber Heard) sowie irgendeine mexikanische Untergrund-Organisation unter Leitung von Michelle Rodriguez. Auf seiner blutigen Spur ist eigentlich jeder, weil es ein Kopfgeld gibt, aber vor allem „das Chamäleon", nacheinander verkörpert von Walt Goggins, Cuba Gooding jr., Lady Gaga und Antonio Banderas (mit schlechtem Spanisch!), ist eine Herausforderung für den Selbsterhaltungstrieb und die Dramaturgie dieses Filmchens.
Dessen Höhepunkt erstaunlicherweise ein richtig gut böse spielender Mel Gibson als wahnsinniger Oberschurke Luther Vox bildet. „Machete kills" ist mit seinen extrem vielen Tötungen, in die ein Großteil der Kreativität gesteckt wurde, eine dieser Erscheinungen, die künstlich mit einem riesigen Werbeetat zum „Kult" aufgeblasen werden sollen. Wobei das Wort Kultur damit ebenso wenig zu tun hat wie „Niveau". Stattdessen gibt es einen Hubschrauber mit Duft-Bäumchen. Eine Puff-Mutter, die aus ihrem DD-BH ebenso scharf schießt wie mit ihrem umgeschnallten Dildo. Einen Kampf-Klon, dem man Kopf und Beine abhacken kann, und so weiter ...
#