18.9.13

Paranoia - Riskantes Spiel

USA, Frankreich 2013 (Paranoia) Regie: Robert Luketic mit Liam Hemsworth, Harrison Ford, Gary Oldman, Amber Heard, Richard Dreyfuss 106 Min.

Adam Cassidy (Liam Hemsworth) schlägt seinem Chef Nicholas Wyatt (Gary Oldman) eine Revolution vergleichbar der des iPhones vor - und wird entlassen. Nur um unter dem Vorwand, er hätte mit der Firmen-Kreditkarte gefeiert, einen illegalen Auftrag zu erhalten: Adam soll bei Wyatts altem Mentor Jock Goddard (Harrison Ford) und dessen Hightech-Unternehmen eine Mobilfunk-Neuerung ausspionieren. Die Vorbereitung dafür entspricht professionellem Agententum, perfekt informiert wird die väterliche Freundschaft des neuen Bosses anvisiert. Doch Adam landete schon vorher mit der jungen Marketing-Chefin Emma Jennings (Amber Heard) im Bett, ihre Fragen kann er nur gerade so beantworten. Dafür irgendwann ihr Vertrauen gewinnen, während der Druck von Wyatt und seinen Gesellen, endlich etwas zu liefern, immer brutaler wird. Die Konkurrenz schreckt auch vor Morden nicht zurück.

Vorhersehbar ist sogar noch die letzte und einzige Finte des Films zusammen mit der Auflösung, bei der alte Freunde von Adam doch zu ihm halten. Regisseur Robert Luketic hat sich mit Filmen wie „Natürlich blond!", „Kiss & Kill" und „Die nackte Wahrheit" nicht gerade einen guten Namen gemacht. Die Anspielungen auf reale Mobilfunk-Player sind durch den sprechenden Name „eikon" (sprich ei-Irgendwas) überdeutlich, liefern aber null Erkenntnisgewinn. Die technischen Entwicklungen, um die es bei der Industrie-Spionage scheinbar geht, sind ziemlich lahm und nicht visionär. Das passt zum Hauptdarsteller Liam Hemsworth („Die Tribute von Panem – The Hunger Games", „The Expendables 2"), der sein austauschbares Gesicht durch den lahmen Film schleppt. Gesellschaftliche Thema „Privacy" und die soziale Unterfütterung der Hauptfigur bleiben extrem oberflächlich. Für einen vorgeblichen Thriller über Industrie-Spionage ist „Paranoia" ziemlich offensichtlich und wenig spannend.