USA 2013 (2 Guns) Regie: Baltasar Kormákur mit Denzel Washington, Mark Wahlberg, Paula Patton, Bill Paxton, James Marsden, Fred Ward, Edward James Olmos 105 Min. FSK: ab 16
Die beiden sind wirklich zwei Knaller: Agent Bobby Trench (Denzel Washington), Drogenfahnder bei der DEA, und der U.S. Naval Intelligence Officer Michael Stigman (Mark Wahlberg) wollen zusammen eine Bank überfallen, um ein mexikanisches Drogenkartell und jeweils den Partner zu überführen und dingfest zu machen. Als in der kleinen Filiale statt drei Millionen eines Drogenbosses satte 43 Millionen schmutziges Geld der CIA rumliegt, kommt es zur großen Konfrontation us-amerikanischer Institutionen. Ohne viel Skrupel schießt der Superschütze Michael seinen Kumpel Bobby in der Wüste an und lässt ihn zurück. Doch weit kommt der Seemann auf Abwegen auch nicht: Die „Kameraden", die ihn zu diesem schmutzigen Job gezwungen haben, wollen ihn direkt umlegen. Nach einer spannenden Jagd durch ein ausgetrocknetes Fluss-Labyrinth kann Michael mit seinem Leben entkommen, die Millionen sind aber weg.
Die beiden echt guten Agenten berappeln sich auf ebenso komische wie coole Weise und müssen wieder gegen ihren Willen zusammenarbeiten - diesmal mit halbwegs offenen Karten. Wobei in einer der vielen, vielen klasse Action-Szenen des Films Michael lieber einen Gewehrschuss Abstand zum dem nicht nur angeschossenen sondern auch angepissten Ex-Mitarbeiter lässt. Dass derweil die korrupten Navy-Jungs Bobby im dunklen Loft umzingeln und aus sicherer Distanz einer nach dem anderen aus dem Fluchtweg geräumt werden, ist satte Action mit einem guten Schuss Buddy-Komödie. Bevor in der nächsten Szene die gekonnte Balance mehr zum Spaß ausschlägt. Auf jeden Fall sorgen CIA, Drogenfahndung, die Navy und andere Gangster für einen Haufen Leichen am Rande des Weges.
Denzel Washington und Mark Wahlberg glänzen - teils mit aufgesetzten Goldzähnen - in dieser sehr gelungenen Buddy- und Action-Komödie nach einer Comic-Vorlage von Steven Grant. „2 Guns" hat mal eine wirklich originelle Besetzung, wobei Wahlberg neben dem Superstar Washington in Sachen flottes Mundwerk und humorige Dialoge (Buch: Blake Masters) gut mithalten kann. „2 Guns" kann man vor allen in den über-coolen Dialog-Momenten durchaus mit „Pulp Fiction" vergleichen.
Die ganz große Überraschung ist allerdings der Regisseur Baltasar Kormákur. Der Isländer hatte von „101 Reykjavik" (2000) bis zum letzten Kinofilm „The Deep" (2012) eher mit sehr eigenständigen Arthouse-Werken begeistert. Zwar arbeitete er schon mit Mark Wahlberg, doch der Schmugglerfilm „Contraband" (2012) war viel schwächer als dieser Hit jetzt. Bei allen Action-Treffern schmuggelt Kormákur gleichzeitig Systemkritik von ganz schwerem Kaliber in die Knallereien seines Knallers. Dass die Instanzen der Exekutive (CIA, DEA) sich nur wegen der Dienstmarken von den Verbrechern jenseits der Grenze unterscheiden, ist harter Tobak und lässt an der hohlen Phrasen um den „War on drugs" zweifeln.