3.2.09
The Spirit
USA 2008 (The Spirit) Regie: Frank Miller mit Gabriel Macht, Samuel L. Jackson, Eva Mendes, Sarah Paulson, Scarlett Johansson 102 Min.
Wenn Frank Miller eine Comicreihe von Will Eisner verfilmt, dann braucht man den Fans nichts mehr zu sagen. Wenn selbst bei einem offenen Interesse für Comics dieser „Spirit“ unbeseelt kalt wirkt, ist es leider ein Film nur für Fans.
„The Spirit“ ist eine ziemlich coole Comicfigur. Einst im Kampf für die Gerechtigkeit umgekommen, verfolgt er trotzdem recht lebendig wirkend das Böse. Hinter einer einfachen Maske, das Superhelden-Kostüm in schwarz mit rotem Akzent gehalten, spielt Gabriel Macht diese Rolle recht unauffällig. Mehr, viel mehr Eindruck machen die Damen (Eva Mendes, Scarlett Johansson), die alle was von ihm wollen - selbst wenn sie seine schärfsten Gegnerinnen sind. Cool wiederum ist der Oberschurke Octopus, ausgestattet mit Habgier, Bösartigkeit, Sadismus und Rachsucht. Wie wer wen warum verfolgt, interessiert dabei kaum. Wichtig sind die treffenden Oneliner und die handfesten Schläge unter die Gürtellinie. Und davon gibt es viele, weil „The Spirit“ sowieso schon tot ist.
„The Spirit“ ist eine jungenhafte Comic-Verfilmung. Comichaft darin, dass er mal albern ist, dass sein längst toter und trotzdem übertrieben unkaputtbarer Held richtig oft sterben muss. Albern darin, wie viele Frauen auf ihn stehen (und er liebt doch nur seine Stadt). Diese Figur hat nicht wirklich die tragische Tiefe vom neuen Batman, die Einsamkeit des Spiderman.
Nach „Sin City“, den Frank Miller nach einer eigenen Zeichenvorlage selbst mitinszenierte, steht erneut die Ästhetik im Mittelpunkt des Interesses: Dunkel aber nicht düster, daraus springt einen immer Rot an. Wie im frechen Comic auch mal knallrot mit Hakenkreuz für eine Nazi-Travestie des Octuopus. Der und all die anderen Schurkinnen machen eindeutig mehr Spaß als das Spirit-Bürschchen. Will Eisner ist zwar der Altmeister der Comic-Zeichner, aber so altbacken (oder pubertär) und flach braucht man seine Geschichten sicher nicht umzusetzen.