3.2.09
Endlich Witwe
Frankreich 2008 (Enfin Veuve) Regie: Isabelle Mergault mit Michèle Laroque, Jacques Gamblin, Wladimir Yordanoff 93 Min. FSK: ab 12
„Sie sind ein schöner Mann“ hieß es zuletzt von der Regisseurin Isabelle Mergault. Eine urige Geschichte um einen knorrigen Bauern und eine ungewöhnliche Frau aus dem Katalog. Sowohl die Heiratsvermittlung als auch die Eigenheiten des einsamen Landlebens kamen damals glaubwürdig und mal komisch mal rührend rüber. Jetzt toben sich eher grobe Komödien-Figuren an der französischen Küste aus.
Anne-Marie betrügt ihren Gatten, den unleidlichen Schönheitschirurgen, mit einem braungebrannten Bootsbauer. Der will als Gastarbeiter nach China und lernt - haha - lustig Chinesisch. Während eines Schäferstündchens mit dem Schiffer verunglückt der Doktor tödlich, das Liebespaar könnte nun befreit aufleben, wären da nicht die lieben Verwandten, die unbedingt die vermeintlich trauernde Witwe trösten wollen.
Ein Boulevardstoff, der mit richtigem Timing durchaus überzeugen könnte. Doch diese Personage ist vor allem grob. Angefangen beim albernen Liebhaber, der als flügellahmer Seevogel vor ihrem Schlafzimmerfenster kreischt. Bis zur liebeslustigen Witwe, die sich gleich lächerlich macht, indem sie der Haushälterin völlig unglaubwürdige Geschichten weismachen will. In diesem Stil geht es weiter und man wünscht sich schnell die Abreise aller nach China.