1.8.06

Phat Girlz


USA 2006 (Phat Girlz) Regie: Nnegest Likké mit Nnegest Likké mit Mo'Nique Imes-Jackson, Jimmy Jean-Louis, Godfrey 98 Min. FSK: ab 6
       
"Dicke" von Marius Müller-Westernhagen war ein philosophisches Traktat - verglichen mit diesem Film! Die amerikanische Sitcom-Schauspielerin Mo'Nique Imes-Jackson braucht die volle Länge, um wachsendes Selbstbewusstsein und Zufriedenheit mit sich selbst darzustellen: "Du bist schön - so wie du bist!". Andere Schauspielerinnen wie etwa Whoopi Goldberg verkörpern das nebenbei, einfach so. Dazu gibt es bei Goldberg dann noch einen Film, hier ist der Film alles ... und nicht viel.
 
Jazmin (Mo'Nique Imes-Jackson) ist mollig und schwarz. Sie leidet in einer Welt, in der schwarze Männer nur mit blonden, bulemischen Modelchen rumlaufen. Erst die Nigerianer im Hauptpreis-Wellnesshotel in Palm Springs verachten die dürren Knochengestelle und himmeln Jazmin an. Drei Freundinnen landen nach einem Leben voller Beleidigungen und Verachtung in einer "verkehrten Welt", die gar nicht so besonders ist. Denn dort sind nicht alle Schönheitsideale von der Gehirnwäsche der Light-Werbung einplaniert.
 
"Phat Girlz" ist nicht mehr als eine zum Spielfilmchen aufgeblasene "Dove"-Werbung, voll mit äußerst dünner Handlung und völlig überdehntem Happy End. Nur mäßig kann die Hauptdarstellerin Sympathien sammeln: Knallhart wie ihr Fausthieb sind ihre Sprüche. Das freche Mundwerk schließt sich nur, wenn wir ihre heimlichsten Gedanken zwischendurch hören. Doch der Film ist nur selten so böse wie Jazmin sein will, etwa im Burger-Laden mit Hüftfett-Burger und anderen Gemeinheiten. Wenn der harmlose "Phat Girlz" gar nach dramatischen Mittel sucht, sieht er aus wie ein Übungsfilm von der Filmhochschule.