BRD 2012 Regie: Bora Dagtekin mit Josefine Preuß, Elyas M'Barek, Anna Stieblich, Adnan Maral, Pegah Ferydoni 110 Min.
Deutsche Fernseh-Formate im Kino, das ist eine lange, leidvolle Geschichte. Auch „Türkisch für Anfänger" ist ein Fernseh-Film im übelsten Sinne des Wortes. Nach der Serie, die bis 2008 recht erfolgreich in der ARD lief, ist vor der Serie. Denn die Handlung des Spielfilms ist irgendwie das Kennenlernen der Familien Schneider und Öztürk.
Wie gerne bei so total originellen Komödien fliegt die verklemmte Besserwisserin Lena Schneider (Josefine Preuß) mit ihrer peinlichen Therapeuten-Mutter in den Urlaub - ausgerechnet im gleichen Flieger wie die Familie Öztürk, mit der man schon bei der Anfahrt aneinander geraten ist. Nach einem haarsträubenden Flugzeugabsturz landen vier Teenager auf einer scheinbar einsamen Insel. Lena muss mit dem dämlichen Testosteronpaket Cem Öztürk (Elyas M'Barek) zurechtkommen, dazu gibt es die strenggläubige Zicke Yagmur (Pegah Ferydoni) und den stotternden Griechen Costa (Arnel Taci). Na, wenn das nicht mal lustig wird! Wird es nicht, nur schrecklich peinlich.
Denn der Kinofilm, der mehr bringen müsste, ist weniger spritzig, weniger frech als die TV-Folgen. Dafür wurde alles gröber, dümmer und dicker aufgetragen. Außerhalb ihrer natürlichen Umgebung Berlin sind Schneider/Öztürk nur noch zum Wegschalten, beziehungsweise: Weglaufen.
Ganz nebenbei müssen wir noch erfahren, dass Katja Riemann nicht tot, aber in einem ganz schlechten Film ist. Noch schlimmer ist nur Günther Kaufmann als Ex-Kannibale Tongo. Das klingt nach und ist eigentlich auch Komödienstadel, nur dass der Jugendliche von heute (wie jeder Jugendliche jeder Zeit) damit nichts anfangen könnte. Deshalb nennt man es „Türkisch für Anfänger". Die Übersetzung lautet: Ganz schlimme Klamotte. Da ist selbst der Absturz der Chipmunks auf einer einsamen Insel besser.