USA 2011 (What's your number?) Regie: Mark Mylod Anna Faris, Chris Evans, Ari Graynor, Dave Annable 102 Min. FSK ab 12
Es ist ein seltsames Ding mit dem Sex - im amerikanischen Film: Die ganze Zeit über wird ziemlich viel und explizit drüber geredet, während man kaum nackte Haut sieht. Außer bei Allys Nachbar von Appartement 6A (schon wieder eine dieser Anspielungen). Nun ist zu erwarten, dass man über die Synchronisation in Deutschland noch prüder werden will als die Amerikaner. Ansonsten ist „Der perfekte Ex" - im Original expliziter: What's your number? - eine mittelmäßige Nummernrevue der Komikerin Anna Faris, die vor allem als Schreihals aus den „Scream"-Horrorparodien bekannt ist.
Das hat frau davon, wenn sie ihre moralischen Leitlinien nicht bei Emmanuelle (Kant) sondern bei Brigitte oder Petra sucht: Ally Darling (Anna Faris) gerät in Panik, weil „ihre Nummer" - die Zahl der Sexualpartner - über dem angeblichen Durchschnitt liegt. Bei zwanzig soll endgültig Schluss sein, der Mann fürs Leben muss jetzt her. Ihr cooler Nachbar Colin Shea (Chris Evans) macht den Detektiv für die Web 2.0-Suche nach dem Richtigen unter den ehemaligen Zwanzig. Selbstverständlich wissen wir längst, dass er es selbst ist. Aber einstweilen schmunzelt man über den kumpelhaften Umgang miteinander und das perfekte Zusammenspiel beim Rauswerfen seiner One-Night-Frauen.
Gemäß der bescheuerten Prämisse des Films sucht Ally nun ihre Ex-Lover auf. In Washington ein Studienfreund, der sie sofort heiraten will - als Cover, weil die Welt reif für einen schwarzen Präsidenten ist, aber nicht für einen schwulen schwarzen Präsidenten. In Miami praktiziert der Gynäkologe, der Ally erst mit seinem beruflichen Fachblick zwischen die Beine wiedererkennt. Und als guter Running Gag läuft ihr immer der einst peinliche und vollgefressene Freund über den Weg.
„What's your number?" - Der perfekte Ex - lebt von der komischen Nummer Anna Faris. Die Ulknudel mit der im Original herrlich rauen Stimme wirkt wie eine Slapstick-Komödiantin, die mal einen richtigen Film machen darf. Was einige Frische in das Format dieser Romantischen Komödien bringt, die aber nur jeweils eine Szene hält. So sind einige Momente ganz witzig, alles zusammen aber extrem ausgelutscht. Und letztendlich wird jeder freche Spaß schnell wieder in das restriktive Rom-Kom-Korsett gequetscht, wie in ein zu enges Brautkleid. Da braucht man sich gar nicht aufregen über moralische Zwangsvorstellungen Allys, die nebenbei fast den ganzen Film säuft.