4.1.09

Transporter 3


Frankreich 2008 (Transporter 3) Regie: Olivier Megaton mit Jason Statham, Robert Knepper, François Berléand 104 Min. FSK: ab 12

Einige Ideen sind einfach fesselnd: Man setze eine Frau in einen Bus und mache die Bombe scharf, die explodiert, falls der „Speed“ des Busses unter 50 Stundenkilometer fällt. Oder man „vermähle“ einen Mann und eine Frau mit elektronischen Fußfesseln und sobald sich beide zu weit voneinander entfernen, macht der „Wedlock“ sehr laut Bumm! Oder man lege einem rasanten Chauffeur so eine Minibombe an und zwingt ihn damit, immer in der Nähe seines Autos zu bleiben. So will „Transporter 3“ seine Zuschauer fesseln, hilfreich bei der Action-Lieferung ist dabei die stoisch heroische Präsenz von Jason Statham, der auch die ersten beiden Transporte erfolgreich ans (Kassen-) Ziel brachte.

Frank Martin, der perfektionistische Transportfahrer für kriminelles Frachtgut, hat sich eigentlich in der Nähe von Marseille zur Ruhe gesetzt und will nur noch mit seinem befreundeten Ex-Gegner, dem Polizeikommissar Tarconi (François Berléand) gemütlich angeln. Doch eines Abends schaut ein Kollege von Frank in dessen Küstenvilla vorbei - direkt mit Kopf und Kühlerhaube durch die Wand. Die Gründe für dies zwanghafte Klammern ans Automobil werden dem coolen Helden Frank nach einem Niederschlag schnell klar: Nun trägt er das elektronische Armband, das ihn in Stücke reißen wird, sobald er sich mehr als 20 Meter vom Auto entfernt. Ein skrupelloser Gangsterboss (Robert Knepper) zwingt ihn so zu einem Transport in den Osten Europas. Als Ballast kommt die junge Valentina (Natalja Rudakowa) auf den Beifahrersitz.

Rasende Verfolgungen, ruppige Action und rasante Faustkämpfe - das verspricht auch „Transporter 3“ dem männlichen Zielpublikum. Für eventuelle weibliche Begleitung macht Jason Statham im Anzug eine gute Figur, wobei er Jackett, Hemd und Krawatte auch mal als Waffe benutzt. Im Nebeneffekt legt dies Stathams Sixpack bloß. Routiniert muss er als Fahrer alle seine professionellen Regeln über Bord schmeißen. Und irgendwie haben die Macher um Taxi-Produzent Luc Besson auch ein paar Regeln des anständigen Actionfilms vergessen, immer wieder überziehen sie die Stunts in Lächerliche, etwa wenn Statham mit einem BMX-Rad quer durch Häuser und Hallen sein eigenes Auto verfolgt oder, wieder am Lenkrad, den schwarzen Audi auf zwei Rädern zwischen fahrenden LKWs hindurch zwängt. Franks reizende Begleiterin aus der Ukraine bleibt recht blass und redet dauernd übers Essen, leider nicht in einer witzigen Art, wie man es von Tarantino kennt. Ansonsten sind die Nebenrollen gut mit prägnanten Charakterköpfen wie François Berléand und Jeroen Krabbé (als ukrainischer Umwelt-Minister) besetzt. Sie werden länger in Erinnerung bleiben als dieser Film.