BRD 2020 Regie: Ilker Çatak, mit Emil von Schönfels, Mekyas Mulugeta, Katharina Behrens 93 Min. FSK 16
Wild und jung, gleichzeitig erwachsen und klug, erzählt „Räuberhände" eine unübliche Coming-of-Age-Geschichte nach dem beliebten gleichnamigen Roman von Finn-Ole Heinrich: Janik und Samuel leben zusammen im Gartenhaus von Janiks wohlhabenden Eltern. Die unterstützen sogar noch Samuels drogenabhängige Mutter. Die Freunde aus unterschiedlichen Familien wollen nach dem Abi nach Istanbul, wo der dunkelhäutige Samuel mit den Dreadlocks seinen Vater vermutet. Im amerikanischen Film würde man diese Freundschaft zwischen (jungen) Männern „Bromance" nennen. Über ungewöhnliche Wendungen, kleine und große Krisen wird sie ausgetestet. Im Vergleich zum anderen Jugendfilm im Bundesstart - dem ebenfalls interessanten „Ein wenig bleiben wir noch" – wirkt „Räuberhände" dabei trotz Drogensucht und einiger anderer Themen nicht überladen. Emil von Schönfels und Mekyas Mulugeta überzeugen in den Hauptrollen, Ýlker Çatak („Es gilt das gesprochene Wort") erweist sich erneut als bemerkenswerter Regisseur.