Dänemark 2018 Regie: Hella Joof, mit Birthe Neumann, Kurt Ravn, Charlotte Sieling 95 Min. FSK ab 12
Nach 50 Jahren Ehe kommt sein Wunsch nach Trennung sehr überraschend und auch für die Zuschauer unbegründet. Der 70-jährige Ehemann Peter (Kurt Ravn) will zum Ruhestand nichts mehr von seiner Frau Helle (Birthe Neumann) wissen. Zu seinem enormen Wohlstand meint er, er hätte das ja alles verdient und könne es auch alles selbst wieder ausgeben. Peter belästigt nun mit seiner ganzen Selbstbezogenheit die Tochter, um die er sich nie gekümmert hatte. Helle erniedrigt sich derweil völlig. So muss man miterleben, wie sie auf dem Bett mit Selfie-Stick erotische Fotos produziert. Auch die Gespräche sind meistens zäh und eine Qual, vor allem für die Zuschauer. Ein weiterer Grund, das Kino schnell zu verlassen, sind die befreundeten Ehepaare. Derweil betätigt sich die Kundenberaterin von der Bank als Krisen-Betreuerin mit eigener Agenda.
Das dänische Ärgernis „Happy Ending" könnte eine platte Komödie sein, wäre sie komisch. Dafür ist er noch schlimmer als deutsche Fernsehfilme. Es gibt keine einzige starke (Frauen-) Figur. In der letzten halben Stunde machen ein paar Senioren auf sexuelle Revolution. Das lesbische Coming-out ist allerdings das uninteressanteste der ganzen Film-Geschichte. Was die Gesellschaft daraus macht, ist mehr als peinlich, nämlich ärgerlich. Und wenn man am Ende realisiert, das war viel Lärm um nichts, wird einem auch klar: der Film ist nichts. Nur die Musik ist gut – was für eine Verschwendung!