USA 2019 Regie: Olivia Wilde, mit Kaitlyn Dever, Beanie Feldstein, Jessica Williams, Will Forte, Lisa Kudrow 102 Min. FSK ab 12
„Booksmart", das überraschend gute Regiedebüt von Olivia Wilde, ist ein etwas anderer Highschool-Film und ein großer Spaß. Dazu die weibliche Variante und veritabler Nachfolger von John Hughes' Klassiker „Ferris macht blau" („Ferris Bueller's Day Off", 1986).
Molly und Amy sind stolze Nerds: Ihr Strebertum an der Highschool zahlt sich nun aus, mit Bestnoten werden sie zu Elite-Unis gehen. Doch am letzten Schultag stellt Molly (Beanie Feldstein) fest, dass die anderen Party-Idioten es auch an die gewünschten Unis geschafft haben. Nun bleibt den beiden, auf ihre verschrobene Art sehr coolen Mädels nur noch eine Chance: Es irgendwie auf die angesagte Abschluss-Party schaffen und vielleicht doch mal mit der großen Liebe reden. Vor allem Amy (Kaitlyn Dever) ist völlig verschossen in ein keckes Skatergirl.
Die Formel von „Booksmart" ist zwar so frisch und originell wie ein über die Ferien vergessenes Pausenbrot. Doch was die bekannte Schauspielerin Olivia Wilde („Cowboys & Aliens", „In Time") in ihrem Regiedebüt draus macht, begeistert total: Die Streberinnen sind alles andere als doof, auch im übertragenen Sinne. Die beiden Freundinnen haben viel Spaß an ihren „Moves" und den seltsamen Ritualen. Und wir mit ihnen. Als dann der Plan geändert wird, um doch noch in der Schulzeit einmal betrunken, bekifft und erfolgreich verliebt gewesen zu sein, checken sie die Möglichkeiten selbstverständlich mit feministischen Theorien ab. Klar, dieser Film versprüht auch, was der Titel verspricht, viel Weisheit aus Büchern.
Das Ganze ist dann exzellent flott inszeniert und bemerkenswert gut besetzt: Kaitlyn Dever und Beanie Feldstein braucht man sich nicht zu merken, man wird sie auf jeden Fall noch oft und gerne wiedersehen. Der ganze Haufen von Nebenfiguren wie der Uber-fahrende Schuldirektor oder das allgegenwärtige „Bin schon da"-Partygirl machen den tollen Spaß rund. So ist „Booksmart" mit Witz und Girlpower der sympathische Streberfilm zwischen all den anderen Schnapsleichen des Genres.