28.6.11

Mein Freund Knerten

Norwegen 2009 (Knerten) Regie: Åsleik Engmark mit Adrian Grønnevik Smith, Petrus A. Christensen, Pernille Sørensen, Jan Gunnar Røise 74 Min. FSK o.A.

Bei einem skandinavischen Kinder-Film kann man nicht viel falsch machen. „Knerten" ist jedoch besonders gut gelungen. Die Geschichten des sechsjährigen Jungen Lillebror bilden einen sehr fröhlichen und spaßigen Kinderfilm für ganz junge Kinogänger, der mit ebensoviel Liebe und Sorgfalt wie große Filme gemacht ist.

Lillebrors Familie zieht aufs Land ins eigene Häuschen und schon während der letzten Pinkelpause erscheint dem kleinen Jungen eine Prinzessin im Wald. Andere Kinder gibt es jedoch kaum in der Gegend, so freundet sich Lillebror mit einem Ast namens Knerten an, den die Fantasie bald auch sprechen lässt. Zusammen entdecken sie den kleinen Ort und trotzen zwei dämonischen Mädels. Lillebror lernt den alten Schreiner kennen. Gemeinsam pflegen sie des Jungen Vorliebe für Holz und seine Lust am Schreinern. Er sagt ihm, dass die geschnitzten Figuren schon immer im Holz waren.

Derweil knabbern Ameisen das sehr brüchige Haus an, Vater bekommt seine Damen-Unterwäsche nicht verkauft, die Mutter muss im Gemischtwarenladen arbeiten und der Kleine darf da nicht mit rein. Lillebror bekommt Fieber und muss alleine zuhause bleiben, was zu bösen Albträumen führt. Dann aber bringt die pflegende „Tante Überall" die leibhaftige Prinzessin mit, Knerten spielt nicht mehr die erste Rolle und wird eifersüchtig.

Basierend auf „Kleiner Freund Knorzel", den Knerten-Geschichten der Kinderbuchautorin Anne-Catharina Vestly (1920-2008), entstanden diese Episoden aus den 60er-Jahren. „Mein Freund Knerten" zitiert sogar andere Genres, spielt dauernd mit Strumpfhosen in Farben, die Vater nicht verkaufen kann und bietet auch ein paar Liedchen oder einen flotten Ausverkaufs-Tanz. „Niemals aufgeben" lautet der Leitspruch des Vaters. Dieser Film braucht derartige Aufmunterung nicht: In seinem Heimatland gab es mittlerweile eine Fortsetzung für „Knerten".