29.6.11

Transformers 3

USA 2011 (Transformers: Dark Of The Moon) Regie: Michael Bay mit Shia LaBeouf, Patrick Dempsey, John Turturro, Frances McDormand, John Malkovich (Bruce Brazos) 155 Min.

Aufwändige Filme von Lucas und Co. für die pubertäre amerikanische Pickelmasse haben Ende der Siebziger dem New Hollywood von Coppolas Kumpanen das Genick gebrochen. „Star Wars" jetzt mit dem neuen Auto-Origami „Transformers 3" von Michael Bay zu vergleichen, ist ein ähnlicher Witz wie das Blondchen, das peinlich dämlich durch letzteren Film stöckelt. Doch der Aufwand in Sachen Technik - und Stars! - beeindruckt erneut. Zwar ist die neue Matchbox für kleine Kino-Jungs immer noch hirnrissig, militaristisch, nationalistisch, zu lang und eigentlich überflüssig. Doch erstmals gibt es große, eindrucksvolle Michael Bay-Action und so viele bemerkenswerte Momente, dass man den Film nicht guten Gewissens komplett zusammenfalten kann.

Raffiniert klinkt sich die Fortsetzung der Teenie-Geschichte von Sam, dessen Auto eigentlich ein illegales Alien ist, in die Weltgeschichte ein: Die ganze Sache mit Apollo 11 und der Mondlandung startete der (schlecht re-animierte) Präsident Kennedy nur, weil ein Ufo in die dunkle Seite des Mondes gecrasht ist! In 21 Minuten Funkstille untersuchten Neil Armstrong und Edwin „Buzz" Aldrin (selbst im Film anwesend) das gigantische Raumschiff. Der Rest ist aus den ersten „Transformer"-Filmen bekannt. Jetzt wollen die guten Autobot-Aliens, die mittlerweile mit dem US-Militär zusammenarbeiten und im Orient AKWs ausschalten (wir brauchen dazu Grüne), das Wrack bergen und ihren alten Anführer Sentinel aufwecken, um im ewigen Kampf gegen die bösen Decepticons einen weiteren Trumpf zu haben. Beide Maschinen-Völker stammen vom durch Krieg verwüsteten Planeten Cybertron und tarnen sich auf Erden meist als bunte Angeber-Autos, wenn sie nicht als riesige Kampfroboter alles in Trümmern legen. Ihre weiche Seite zeigen diese Metallberge nur ihrem Freund Sam Witwicky (Shia LaBeouf) - da läuft dem rostfreien Stahl auch schon mal ein Tränchen über den Lack.

So weit wie gehabt, auch eine austauschbare Poster-Vorlage für pubertierende Jungs ist wieder im Bild, der Name ist so nebensächlich wie die Rolle. Doch was machen John Turturro, Frances McDormand und John Malkovich in diesem Kinderkram? Sie machen ihn mit guten, schrägen Rollen zeitweise richtig interessant. Der nicht besonders charismatische Jugendstar Shia LaBeouf darf im Reifungsprozess mit den Großen spielen! Ein ganz Großer ist Regisseur und Produzent Michael Bay nach „Bad Boys" (1995), „The Rock" (1996), „Armageddon" (1998) oder „Die Insel" (2005) längst, nun lässt er seiner filmischen Zerstörungswut auch im Kinderprogramm ganz freien Lauf: Eine lange Verfolgungsjagd mit dauernden Wechseln der Transformer-Zustände zwischen Auto und Kampfmaschine gelang atemberaubend. Nicht nur weil im Detail gezeigt wird, was zwischendurch mit den durch die Luft fliegenden Passagieren passiert, die ja im Roboter keinen Platz mehr haben. Auch die Flugeinlagen einer Handvoll Militärs, die sich auf dem Luftwege das belagerte und mit großem Aufwand zerlegte Chicago einschleichen wollen, sind faszinierend und lohnen tatsächlich noch mal 3D. Der besagte Aufwand fällt nicht nur auf, weil die zweieinhalb Stunden Film mindestens um 30 Minuten Finale mit banalen Prügeleien zu lang sind. Anders als bei plüschigen Pandas aus Fell und Fell und Fell lässt sich hier jedes digital animierte Detail der riesigen Roboter bestaunen. Muss man auch, denn jeder Gedanke über die bescheuerte Handlung, die selbst bei einem fantastischen Abenteuerparcours für Superhelden eine Frau auf High Heels mitschleppt, tut richtig weh. Die Verherrlichung von Krieg und Nation und die in einbrechenden Hochh