USA 2013 (42) Regie: Brian Helgeland, mit Chadwick Boseman, Harrison Ford, Nicole Beharie, Christopher Meloni, 123 Min. FSK: o.A.
42 ist für Eingeweihte die Antwort auf „die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest", meint Douglas Adams im „Anhalter durch die Galaxis". Etwas enger betrachtet bedeutet die Zahl den Fans des us-amerikanischen Baseballs einen Meilenstein der Gleichberechtigung. Denn mit dieser Rückennummer war Jackie Robinson 1947 der erste schwarze Spieler der zuvor rein weißen Major League. Trotzdem ist „42" kein Nischenfilm für Baseball-Fans oder afroamerikanisches US-Publikum sondern ein ganz großer Film mit universellen Themen, gleich mehreren Oscar-Kandidaten und einem weiteren Beleg für das enorme Können von Regisseur Brian Helgeland („L.A. Confidential", „Sin Eater", „Ritter aus Leidenschaft").
Auch wenn es Spike Lee nicht gefallen wird, ist es der weiße Team-Chef Branch Rickey (Harrison Ford), der das Marktpotential eines schwarzen Baseball-Spielers erkennt. Er weiß aber auch, was den Pionier in einem Land der Rassentrennung erwartet. Übelste Beleidigungen von Publikum, Gegnern und Mitspielern, Rauswürfe aus Hotels und sogar durch einen lokalen Rassisten-Sheriff vom Platz. Obwohl Jackie Robinson (Chadwick Boseman) exzellenter Spieler und kämpferischer Dickkopf ist, fällt die Aufgabe ihm zu. Wie hart es ist, nicht zurückzuschlagen, lässt „42" in der glorifizierenden und sicher auch immer mal verharmlosenden Schilderung von Robinsons Karriere deutlich miterleben. Hauptdarsteller Chadwick Boseman füllt die Rolle mit viel Leben, Charme und Charisma. Die noch bessere Wette auf einen Oscar stellt jedoch Harrison Ford dar, der Branch Rickey als Vaterfigur spielt, die sich nur den Anschein eines zynischen Geschäftsmannes gibt, dann aber als Humanist erweist.
Weitere erstklassige, gut ausgearbeitete Rollen bis hin zum Radio-Kommentator, eindrucksvolle digitale Wiederbelebungen alter Stadien und vor allem Helgeland als exzellenter Filmemacher runden diesen eindrucksvollen Film ab, der nur am Ende in Sport-Routine verfällt. Was vor allem im Gedächtnis bleibt und bewegt sind die großen und kleinen Widerstände gegen alltäglichen Rassismus, der beispielsweise in der Bundesliga auch 75 Jahre später noch zu hören ist.