USA 2012 (Lola Versus) Regie: Daryl Wein mit Greta Gerwig, Joel Kinnaman, Zoe Lister Jones, Hamish Linklater, Bill Pullman, Debra Winger 87 Min. FSK ab 12
Nach Lolas 29. Geburtstag kehrt Saturn zurück zur Postition ihrer Geburt und soll ihr Leben auf den Kopf stellen. Nett sieht das aus, wenn die Kamera sich synchron zu Lolas Radschlag am Strand auf den Kopf stellt. Dann ist der Traum vorbei, es dauert kein Jahr und einige Hochzeitsvorbereitungen mehr, bis ihr Freund sie sitzen lässt. Nun bleibt Lola nur die Doktorarbeit über die Stille in der französischen Literatur und die Verzweiflung einer jungen New Yorkerin mitten im Sommer. Dazu die verrückte, experimentierfreudige Freundin Alice (Ko-Regisseurin Zoe Lister Jones) sowie der gute Freund Henry (Hamish Linklater). Erst wird der erste von den paar Männern sein, die Lola in ihrem Bett durcheinander bringt...
Greta Gerwig, dieses so ungewöhnlich gewöhnliche Gesicht aus „Greenberg" und „To Rome with Love", ist zur Zeit die beste Wahl für Wirrungen und Irrungen junger, amerikanischer Großstädter. Aber als Lola ist Gerwig nie so elend wie in „Greenberg", Neurotiker sind keine in Sicht. Man kann immer nur ahnen, was das Autoren-, Regie- und auch sonst Paar Daryl Wein und Zoe Lister Jones („Breaking Upwards", 2009) gemeint hat. Man kann es aber auch übersehen. Dann bleibt nur der sympathische Vorteil, dass dieser Film nichts aufdrängen will. Und immer wieder nette Momente, wie die Präsentation der Doktorarbeit über die Stille und die Reaktion der Professoren - Stille. Erst nachdem Lola gar nicht so viel falsch gemacht hat, aber trotzdem besoffen (als Gast) im Strip-Laden landet, was wohl ein Tiefpunkt sein soll, entdeckt sie ein paar Weisheiten für sich selbst.
So sieht Greta Gerwig mit und ohne New York nur nett aus. Die immer so einfach funktionierenden Musik-Passagen klicken nicht, die Liedchen klingen eher langweilig. Am Rande tauchen als Lolas Vater ein sehr gealterter Bill Pullman mit 4-5 Doppelkinn-Wölbungen, die in den Hals übergehen, und Debra Winger als esoterische Mutter auf, die Kombucha-Tee für die Seele empfiehlt. Wäre vielleicht wirklich besser als dieser Film.