1.9.12
Venedig 2012 È stato il figlio / Daniele Ciprì
Gab es da nicht für frühere Touristen Warnungen vor einheimischem Essen? Auf Festivals übertragen heißt das: Vorsicht mit einheimischen Wettbewerbsbeiträgen! Also in Cannes die Franzosen meiden, in Venedig die Italiener und - ja auch - in Berlin die Deutschen. Zu ungefiltert kommen zu viele Man-kennt-sich-ja-Filme in die Auswahl. Diese persönliche Regel bestätigte sich wieder einmal mit Daniele Ciprìs „È stato il figlio": Dieser sich in Palermo volkstümlich gebende Erzähldurchfall um eine pitoresk arme Familie war unerträglich nervig und witzlos, auch weil er dauernd komisch sein wollte. Selbst die Zirkusmusik in Kopie von Piovani bläute einem das noch mal ins Ohr. Die überzeichneten Komödien-Typen waren: Dicke, Zwerge, Taube, Blöde. Dazu eine Inszenierung voll mit unnötigen Mätzchen und fertig ist das erste Ärgernis im Wettbewerb.