11.1.11

Love and other Drugs - Nebenwirkung inklusive


USA 2010 (Love and other Drugs) Regie: Edward Zwick mit Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Oliver Platt 112 Min.

Wir empfehlen Ihnen ein Multipräparat mit verschiedenen Vitaminen, wichtigen Mineralien, Ballaststoffen, Nahrungsergänzungen und Glücksversprechen. Und nun zum Spielfilm, der ebenso eine eierlegende Wollmilchsau-Kombipackung darstellt, aber keineswegs von der Pharmaindustrie gesponsert wurde. Obwohl mit den 32,4 Milliarden, die wir in Deutschland 2009 für Arzneimittel zahlten, durchaus der eine oder andere Spielfilm zu finanzieren wäre. Stars wie Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway gibt es aus der Portokasse...

Jamie Randall (Jake Gyllenhaal) ist ein genialer Verkäufer und Verführer. Das prädestiniert ihn zum Pharma-Vertreter. Beim grell präsentierten Training der Firma Pfizer lernt er schnell und ist ungeheuer raffiniert in der Psychologie, Bedürfnisse zu wecken. Jamie schläft sich auf dem Weg zum Arzt-Geschäft durch die Reihen der Arzthelferhelferinnen bis er im Behandlungszimmer bei einer weiteren verkaufsfördernden Trickserei die Parkinson-Patientin Maggie Murdock (Anne Hathaway) trifft. Sie sieht in ihm genau den richtigen Idioten für unverbindlichen und häufigen Sex. Doch irgendwann klappt es bei ihm nicht mehr - er hat sich verliebt und seine Firma bringt bald Viagra auf den Markt.

Klingt ziemlich durcheinander und so ist der Krankheits-Liebes-Satiren-Film „Love and other Drugs“ (nach der Vorlage „Hard Sell: The Evolution of a Viagra Salesman“ von Jamie Reidy) tatsächlich - das muss an den Nebenwirkungen liegen. Der hemmungslose Jamie erlebt zwei Seiten der Medizin, als Verkörperung des Viagra-Erfolges und - etwas nachdenklicher - das Versagen bei einer Medizin gegen Parkinson. So taumelt der in Detail gut inszenierte und gespielte Film von einer Pharma-Farce mit so gut wie keinen bitteren Pillen über eine oberflächliche und mit Anne Hathaway viel zu hübsch anzusehende Krankheitsgeschichte zur Bekehrung des herzlosen Frauen-Flachlegers.