26.1.11

Buffalo Soldiers '44 - Das Wunder von St. Anna


USA, Italien 2008 (Miracle at St. Anna) Regie: Spike Lee mit Derek Luke, Michael Ealy, Laz Alonso, Omar Benson Miller, Pierfrancesco Favino 154 Min. FSK: ab 16

DVD: Ascot Elite

Nach seinem ungewöhnlichen Bankraub-Film „Inside Man“ ehrt der Regisseur Spike Lee („Do the right thing“) in einem bewegenden Epos von zweieinhalb Stunden die vergessene und verdrängte Rolle schwarzer US-Soldaten im 2. Weltkrieg. Der Mord eines alten Postbeamten an einem italienischen Kunden im Jahre 1984 und der Kopf einer extrem wertvollen italienischen Skulptur spannen das Rätsel. Eine Kriegs-Geschichte mit gewaltsamen, eindrucksvollen, humorigen und sentimentalen Szenen löst das Versprechen eines guten Spike Lee-Joint, der es nicht ins deutsche Kino geschafft hat:

Lee beginnt den Kampf der US-Truppen in Italien mit seinem, kleinen "Soldat Ryan". Die „Buffalo Soldiers“, eine schwarze Truppe, werden im Stich gelassen, obwohl sie einen erfolgreichen Vorstoß gelandet haben. Vier Soldaten verstecken sich hinter den deutschen Linien in einem kleinen Dorf. Sie haben einen verstörten Jungen aufgelesen und fangen einen flüchtigen deutschen Soldaten. Zwischen heftigen Kampfszenen und märchenhaften Momenten im Stile von „Das Leben ist schön“ löst sich ein anderes Rätsel um ein deutsches Massaker an Zivilisten im Dorf Santa Anna, dessen Bewohner kaltblütig ermordet wurden.

Es gibt an allen Fronten Mörder, Verräter und eine Handvoll Guter. Die Guten beten in einer der vielen bewegenden Szenen einstimmig in drei Sprachen. „Buffalo Soldiers 44“ ist einerseits wie schon Edward Zwicks „Glory“ Teil der Rehabilitierung des afro-amerikanischen Anteils an der Geschichte. Aber Spike Lee, das vergisst man manchmal, wenn er Themen wie die Folgen von Katrina in der großartigen Dokumentation "When the Levees Broke" behandelt, Lee kann immer noch großartige Szenen erzeugen und fantastisch Geschichten montieren. Derer gibt es hier vielleicht ein paar zuviel, aber dieses eindrucksvolle Stück Kino mit super Besetzung und erlesener Musik sollte man auf keinen Fall verpassen.

Lee trumpft mit richtig guten Schauspielern wie John Turturro, der mit ihm groß geworden ist, auf. Ein paar deutsche Gesichter machen den Waltz, Christian Berkel liest italienische Poesie und die blonde Propaganda-Stimme Axis Sally (Alexandra Maria Lara!) erzählt bemüht verführerisch, dass Deutsche die „Neger“ lieben und nicht so mies behandeln wie die weißen US-Offiziere.