28.9.10
Ich - Einfach unverbesserlich
USA 2010 (Despicable Me) Regie: Chris Renaud, Pierre Coffin 94 Min. FSK o.A.
Ein ebenso fürchterlicher wie gruseliger Schurke ist dieser Gru! Zwar sind seine letzten Raubzüge etwas mickrig ausgefallen, denn die Freiheitsstatue war halt nur die kleine aus Las Vegas, doch der nächste Coup wird gigantisch und seinem Anspruch, größter Schurke des Universums zu sein, gerecht werden: Den Mond will Gru stehlen. Doch zuvor muss auch ein echter Bösewicht bei einem teuflischen Banker einen Kredit für die Mondrakete beantragen. Und die Verkleinerungs-Kanone von dem konkurrierenden Kriminellen Victor klauen. Dazu braucht der große Kinderhasser ironischerweise die Hilfe von drei Waisen, denn nur die lässt der notorisch überbewaffnete Victor in sein Haus.
Unter normalen Bedingungen ist das Schurkenleben schon schwer genug - als allerdings die drei Mädels noch in die Wohnung und irgendwann zwangsläufig ins unterirdische Labor von Gru einziehen, ist das Chaos unerträglich für den eingefleischten Griesgram. Vor allem nervige Geräusche - eigentlich streng verboten - trieben ihn in den Wahnsinn, wäre er nicht schon längst ein wahnsinniger Oberschurke. Obwohl er ihnen Kinderbetten aus alten Bomben bereit stellt, gehorchen sie ihm einfach nicht - so sitzt er bald zwischen anderen Müttern beim Ballett-Unterricht.
Man ahnt schnell, dass sich die Bösartigkeit von Gru vor allem beim Einparken mit seinem monströsen Umweltverpester zeigt. Sonst könnten ihn seine kleinen gelben Minions nicht so mögen. Während Gru in Gestik und Gesichtsausdruck Mike Myers / Dr. Evil aus „Austin Powers“ ähnelt, wird der Mini-Me von dort ersetzt durch diese niedlichen Helferlein. Dazu gesellt sich ein schwerhöriger Wissenschaftler und schon entsteht aus der englischen Wortverwechslung von Dart (für Pfeile) und Fart (für Fürze) eine Furz-Kanone. Die meisten Scherze sind zum Glück auf anderem Niveau und alle Figuren ziemlich sympathisch. Das garantieren die köstlichen (Charakter-) Zeichnungen. Denn selbst Gru ist nur verbittert von der Lieblosigkeit seiner Mutter und taut den Eisblock namens Herzen im Zusammenleben mit den drei Kleinen auf. Dabei wird bei dieser Animation mal keine Moral verkauft, nur Spaß. Durchaus frecher zudem. Dazu gibt es flotte Action-Einlagen im Stile und mit der Musik von James Bond. Ein ganz schön buntes und gemeines Vergnügen.