19.6.06

Shaggy Dog


USA 2006 (Shaggy Dog) Regie: Brian Robbins mit Tim Allen, Robert Downey Jr., Kristin Davis 99 Min. FSK: o.A.
 
Wow! Oder besser: Wuff! So einfach klont man Hunde-Filme und Film-Hunde. Disney verwertet eine Hund-Mensch-Verwechselungskomödie wieder und vermeidet bei dem handzahmen Familien-Spaß jede Überraschung.
 
Ein amerikanischer Pharmakonzern entführt aus Tibet den uralten Hund Shaggy. Im Labor sollen seine Gene untersucht und fortgepflanzt werden, was zu skurrilen Tier-Zombies führt. Gleichzeitig verklagt der gedankenlose Anwalt Wilby Daniels (Tim Allen) für diesen extrem (einfluss-) reichen Pharmakonzern einen Tierschützer. Als Shaggy den Karrieristen zufällig beißt, verwandelt sich dieser langsam in einen Hund. Erst blafft er im Gerichtssaal seine Gegner an, dann hebt er das Bein und letztlich läuft er auf allen Vieren.
 
Das Remake von "Zotti, das Urviech" aus dem Jahre 1976 geriet immer mal wieder witzig, aber bis auf eine Tier-Meditation im Pharma-Labor zu keinem Zeitpunkt originell: "Heimwerker" Tim Allen zeigt, wie Jack Nicholson als "Wolf", die tierische Verwandlung vor allem schauspielerisch. (Steve Martin machte solche Verwandlungsnummer im Schlaf und in Serie.) Vor Gericht kommt das Tier in ihm hoch, wie bei Jim Carrys "Liar". Nach der Verwandlung nervt ein Voice Over wie in "Kuck mal, wer da bellt". Wie in "Mars Attacks" tummeln sich im Versuchslabor Kröten-Boxer, bellende Kaninchen, eine Schlange mit buschigem Hundschwanz und andere Tier-Mutationen.
 
Wilby kann dann wie "Dr. Doolittle" die Tiere verstehen und mit ihnen sprechen. Die Story ist arg am Hundfell herbei gezogen. Man fragt sich, weshalb sie bei fünf (!) Drehbuchautoren so löcherig (und lausig) sein kann. Dass der Pharmakonzern mit seinen grausamen Tierexperimenten in Person des verrückten Wissenschaftlers (ganz nett: Robert Downey Jr.) bloßgestellt wird, ist für Disney richtig gewagt. Shaggy endet allerdings letztendlich auch in der immer gleichen Familiensoße.