14.3.22

Der Wolf und der Löwe


Kanada, Frankreich 2021 (Le loup et le lion) Regie: Gilles de Maistre, mit Molly Kunz, Graham Greene, Charlie Carrick, 100 Min., FSK: ab 6

Nach „Mia und der weiße Löwe" dreht Naturfilmspezialist Gilles de Maistre seinen neuen Kinder-und-Tiere-Film ganz auf Disney: Schon in der ersten Szene wird ein tapsiges Löwenjunges zum Waisenkind. Auch die spätere menschliche Löwenmutter, die junge Alma (Molly Kunz), ist Waise. Mehr noch, am Anfang stirbt auch Almas Großvater, so dass nur ihr Ziehvater Joe (Graham Greene) bleibt. Ansonsten ist „Der Wolf und der Löwe" vor allem überdramatisch - und da ist das Flugzeug mit dem kleinen Löwenkind noch gar nicht abgestürzt.

Letztlich findet sich die angehende Pianistin Alma auf einer abgelegenen kanadischen Insel mit einer Wolfsmutter sowie einem Wolf- und einem Löwenkind in ihrer Hütte. Das Drama geht weiter, als die weiße Wölfin von sogenannten Tierschützern gefangen wird und auch die mittlerweile nicht mehr so kleinen Tierkinder bedroht werden.

„Der Wolf und der Löwe" hat selbstverständlich viele „Oh wie süß"-Momente. Mit putzigem kleinem Raubtier, während ein schwer verletzter Pilot nicht zu sehen ist. Schlimmer sind jedoch vernachlässigte Personenzeichnung und extreme Dramatisierung mit Story und Musik. Positiv nur, wie deutlich gezeigt wird, dass wilde Tiere nichts in einem Zirkus zu suchen haben. Dabei steht die Frage im Raum, ob Tierdressur für den Film so anders ist, als Dressur für den Zirkus.