22.3.22

Ambulance (2022)


USA 2022, Regie: Michael Bay, mit Jake Gyllenhaal, Yahya Abdul-Mateen II, Eiza González, 137 Min., FSK: ab 16

Circa fünf Minuten „verschwendet" „Ambulance" für jede „Person", um sie mit ihrem jeweiligen „Drama" vorzustellen. Das muss als Basis reichen für extrem flache Action. Danny (Jake Gyllenhaal) raubt Banken aus, weil er das schon immer gemacht hat. Sein ungleicher Bruder Will (Yahya Abdul-Mateen II) wollte damit nichts mehr zu tun haben, braucht aber Geld für die experimentelle Krebsbehandlung seiner Frau. Das US-amerikanische Gesundheitssystem zahlt mal wieder nicht. Nach knapp 30 Minuten geht dann in diesem Ballermann-Film das Schießen und Morden los. 

Der Überfall geht mehrfach schief. Nicht nur taucht zufällig ein Streifenagent auf, der in eine Kassiererin verliebt ist, die Bankräuber wurden auch von schwerbewaffneten Spezialkräften erwartet. Auf der Flucht entführen Danny und Will ausgerechnet den Krankenwagen (Ambulance), der einen durch sie schwerverletzten Polizisten retten will. Was zu einer Menge Schrott und einer blutigen Operation per Telemedizin mitten in der endlosen Verfolgungsjagd führt. 

Michael Bay war als Regisseur und Produzent einst berüchtigt für Actionfilme, die einen mit Zuviel an Waffen, Zerstörung, Effekten und Krach erschlugen. Und dazu gnadenlos auch noch hunderte Figuren am Rande. „Armageddon" (1998), „Pearl Harbor" (2001) oder „Transformers" (2007) gelten als „Höhepunkte" seiner Regiearbeit. In den letzten Jahren hat er sich vor allem mit Wiederholungen von „Transformers" beschäftigt, seine simple Überwältigungs-Masche ist aus der Zeit gefallen. Das Remake des dänischen Thrillers „Ambulancen" aus dem Jahr 2005 verläuft nun in seiner andauernden Raserei so unwahrscheinlich, dass es zeitweise wie Action-Parodie wirkt - oder wie eine Bewerbung für SchleFaZ - die schlechtesten Filme aller Zeiten.

Echte Schauspieler wie Jake Gyllenhaal sind völlig unterfordert bei dieser aufgesetzten Liebe zwischen zwei ungleichen Brüdern, die kurz zusammenhält und dann endgültig zerbricht. Selbst für Fans des Genres wird dieser laue und unausgegorene „Bay-Watch" nur mühsam die Zeit totschlagen.