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Intruders
Spanien, Großbritannien, USA 2011 (Intruders) Regie: Juan Carlos Fresnadillo mit Clive Owen, Carice van Houten, Daniel Brühl, Pilar López de Ayala, Ella Purnell 100 Min. FSK ab 16
Ein kreativer Junge in Spanien will seiner Mutter eine schaurige Geschichte zu Ende erzählen, doch sie ist müde und es wird keine gute Nacht. Ein gespenstiges Wesen dringt durch das Kinderzimmer-Fenster ein und will die Mutter ermorden. Dann packt es das Kind und versucht, es nach draußen auf das Gerüst vor dem Haus zu zerren. Parallel dazu erleben wir wie in London der Gerüstbauer (aufgemerkt!) John (Clive Owen) als liebevoller Vater die Ängste seiner Tochter zu beruhigen sucht. Zusammen verbrennen sie eine Monster-Puppe, doch immer wieder taucht ein gesichtsloses Wesen in Mias Zimmer auf. Dieser Horror begann, als Mia auf dem Hof der Großeltern ein Gedicht in einem Astloch versteckt fand. Sie liest die Geschichte vom Schattenmann vor und vervollständigt die Bedrohung im richtigen Leben.
So weit, so reizvoll verläuft dieser Psycho-Horror-Thriller im Geiste der Magie des Erzählens- Außerdem ist er mit ruckeliger Kamera, unheimlichen Geräuschen und Blicken über die Schulter zeitweise echt spannend. Man fragt sich eine Weile neugierig, wie die beiden Geschichten miteinander verbunden sind, wobei beim aufmerksamen Lesen es schon dieser Text verrät. Doch letztendlich erweist sich die ganze Konstruktion als haarsträubend unsinnig: Wieso kristallisiert sich die kindliche Erinnerung an ein wahres Ereignis eines Jungen bei der Tochter des mittlerweile Erwachsenen in Form eines übersinnlichen Wesens? Die im Medizinerkittel verkündete „Folie a deux", die „Geistesstörung zu zweit" kann es nicht sein. Außerdem ist bei der spanisch englischen Produktion die Rolle des Halbspaniers Daniel Brühl als Priester völlig überflüssig. Trotz dieser Probleme ist die Lösung nicht überraschend, das tricktechnisch völlig übertriebene Finale nervt eher. Für kleinen, dreckigen Horror geriet „Intruders" zu überladen und für eine gute psychologische Geschichte macht er zu viel Theater.
Günter H. Jekubzik * guenter@jekubzik.de